- Weitere Angebote:
- Filme BauNetz TV
- Produktsuche
- Videoreihe ARCHlab (Porträts)
24.11.2025
Ansätze aus aller Welt
Regionale Preise der Holcim Foundation Awards 2025
Vergangene Woche wurden zum achten Mal die Holcim Foundation Awards vergeben. Zur Verleihung des großzügig dotierten, von einer hochkarätigen Jury verantworteten Preises lud die Stiftung nach Venedig – parallel zum Ende der Biennale, wie schon zu den letzten beiden Ausgaben. Ausgezeichnet wurden Projekte, die herausragende Ansätze im Sinne der Nachhaltigkeit formulieren. So weit, so üblich. Bemerkenswert macht diesen Preis, dass er den gesamten Globus abdeckt und sich an noch nicht fertiggestellte Projekte richtet.
Gegründet wurde die Holcim Foundation 2003 vom international marktführenden Zement- und Betonhersteller Holcim mit Hauptsitz im Schweizer Zug. Nach Eigendarstellung hat sie sich die Förderung nachhaltiger Bauweisen zur Aufgabe gemacht. Die Holcim Awards sollen den Fokus weniger auf das fertige Produkt legen, als vielmehr auf die von den Unwägbarkeiten der Umsetzung unberührten Ideen.
Um reine Wolkenschlösser geht es den Auslober*innen allerdings nicht. Teilnahmebedingung war, dass es einen konkreten Auftrag gibt und sich dieser in einer fortgeschrittenen Projektphase befindet. Die Einteilung in fünf Weltregionen eröffnet zudem die Chance, unterschiedliche geografisch, klimatisch und kulturell bedingte Strategien abzubilden. Um diese Vielfalt zu betonen, so die Verantwortlichen, wurden die Awards neuerlich angepasst.
Schon in der letzten Runde hatte man sich vom vormals zweiphasigen Prinzip verabschiedet, das zunächst regionale Auszeichnungen und anschließend einen globalen Gesamtsieger kürte. Nun wurde auch die Hierarchisierung in den Kategorien Gold, Silber und Bronze abgelöst. Stattdessen gibt es je drei gleichrangige Preise und einen Hauptpreis pro Region. Da hier sämtliche sowie schwer vergleichbare Maßstäbe und Aufgaben in den Blick genommen werden – von ganzen Landstrichen bis zu temporären Bauten, von Restaurierungen hin zu Neubauten –, ist diese Entscheidung durchaus nachvollziehbar.
887 Einreichungen aus 70 Ländern nahmen an der kostenfreien Bewerbung teil. Knapp die Hälfte davon erfüllte die Bedingungen und wurde den fünf Jurys zur Beurteilung übergeben. Anders als in den Vorjahren befand sich dieses Mal zwar nicht der aktuelle Biennale-Kurator unter den Vorsitzenden, das minderte deren Renommee allerdings keineswegs: Sou Fujimoto (Asien und Pazifik), Snøhetta-Gründungspartner Kjetil Trædal Thorsen (Europa), Sandra Barclay von Barclay & Crousse Architecture (Lateinamerika), Lina Ghotmeh (Naher Osten und Afrika) und Jeanne Gang (Nordamerika).
Das Preisgeld beträgt insgesamt eine Million US-Dollar, womit er auf einem Niveau mit dem Aga Khan Award liegt. Die Hauptpreise erhalten je 80.000, die übrigen 40.000 US-Dollar. Auf der Preisverleihung in Venedigs Teatro Piccolo im Gebäudekomplex des Arsenale hob Lina Ghotmeh heraus, dass es dem Preis gelinge, einer Vielzahl an Stimmen Gehör zu verschaffen. Darunter finden sich sowohl einige große Namen, aber vor allem auch etliche eher unbekannte. Ein Überblick über die 15 regionalen Preisträger:
Asien/Pazifik:
- Gelephu Mindfulness City in Gelephu (Bhutan) von BIG
- Healing Through Design in Bengaluru (Indien) von The Agami Project und A Threshold
- Pingshan River Blueway Landscape in Shenzhen von Sasaki Associates
Europa:
- Schule in Gaüses (Girona) von TED'A Arquitectes
- The Crafts College in Herning (Dänemark) von Dorte Mandrup
- The Southern River Parks in Madrid von Aldayjover Architecture and Landscape
Lateinamerika:
- Barrio Chacarita Alta Housing in Asunción von MOS Architects und Adamao Faiden
- Return of the Lost Gardens in Medellín von Connatural
- Sesc Parque Dom Pedro II in São Paulo von UNA Arquitetos
Naher Osten/Afrika:
- Brookside Secondary School in Asaba (Nigeria) von Studio Contra
- Waldorfschule in Nairobi (Kenia) von Urko Sánchez Architects
- Zando Central Market in Kinshasa (Demokratische Republik Kongo) Think Tank Architecture
Nordamerika:
- Buffalo Crossing Visitor Centre in Winnipeg von Stantec Architecture
- Lawson Centre for Sustainability in Toronto von Mecanoo Architecten
- Portland Intl. Main Terminal in Portland von ZGF
Den fünf Hauptpreisträgern widmen wir in den kommenden Tagen eine weitere Meldung. (mh)
Unser Autor war auf Einladung der Holcim Foundation im Rahmen einer Pressereise für BauNetz vor Ort bei der Preisverleihung in Venedig.
Zum Thema:
Apropos Wolkenschlösser: Beim ersten Holcim Award 2005/06 gewann unter anderem der Entwurf für Stuttgart 21, dessen Eröffnung erst kürzlich ein weiteres Mal verschoben wurde.
Kommentare:
Kommentar (1) lesen / Meldung kommentieren

Asien/Pazifik: Healing Through Design in Bengaluru (Indien) von The Agami Project und A Threshold

Asien/Pazifik: Healing Through Design in Bengaluru (Indien) von The Agami Project und A Threshold

Asien/Pazifik: Pingshan River Blueway Landscape in Shenzhen von Sasaki Associates

Asien/Pazifik: Pingshan River Blueway Landscape in Shenzhen von Sasaki Associates
Bildergalerie ansehen: 30 Bilder






