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01.10.2025
U-Boote aus der Kieler Förde
Schiffbauhalle von coido architects und WTM Engineers
Seit der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts werden auf der Ostseite der Kieler Förde Schiffe gebaut. 1850 konstruierten die hier gegründeten Howaldtswerke die „Brandtaucher” – das erste deutsche U-Boot. Zuletzt wurde die Kieler Werft, die mittlerweile zu TKMA (thyssenkrupp Marine Systems) gehört und als Weltmarktführer beim Bau von U-Booten mit Brennstoffzellenantrieb gilt, umfassend modernisiert. Dazu gehörte unter anderem eine neue Schiffbauhalle. WTM Engineers planten den Industriebau für die Fertigung der U-Boote. Coido architects (beide Hamburg) verpassten ihm einen Kopfbau als Gesicht zur gegenüberliegenden Altstadt.
Der Hauptteil des Komplexes über 14.400 Quadratmeter Bruttogrundfläche besteht aus großen Hallen, jeweils mit 25 Meter hohen Schiebetoren ausgestattet, um die U-Boot-Sektionen einzufahren. 32,5 Meter Gebäudehöhe und 340.600 Kubikmeter Bruttorauminhalt machen die immensen Ausmaße deutlich. Die verschiedenen, miteinander verbundenen Hallen ermöglichen die Organisation sämtlicher Arbeitsschritte – vom Schleifen, Schweißen und Lackieren bis hin zu Installationsarbeiten. Östlich erstreckt sich über die gesamte Gebäudelänge ein Technikriegel. Kleine Besprechungsräume, Werkzeugausgaben und alle Arten von Nebenbereichen sowie Räume für Kompressoren sind hier angeordnet.
Vor diesem als dunkles Volumen ausgebildeten Teil stellten coido architects einen schmalen, siebengeschossigen Bau. Jener erhielt eine Hülle aus gefaltetem Aluminiumblech mit sichtbaren Schraubbefestigungen, die die Lochfassade im industriellen Kontext verorten soll. Im Inneren befinden sich ein Pausenbereich mit Küche, zwei Ebenen mit Umkleidebereichen, zwei Bürogeschosse sowie eine Dachterrasse. Von hier kann man die gesamte Förde bis hin zur Ostsee überblicken.
Die Gesamtleitung sowie Statik und Brandschutzplanung übernahmen WTM Engineers. Das Team von coido war neben der Planung des Kopfbaus auch gestalterisch beratend für die Hallen tätig (LPH 1–4 und Leitdetails). Die Pläne können aus Sicherheitsgründen nicht publiziert werden. (mh)
Fotos: Hannes Heitmüller
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