Nicht selten haben in den letzten Jahren Meldungen über Funde von Bestandteilen des legendären Bernsteinzimmers das Sommerloch in der Tagespresse gefüllt. Auch jetzt gibt es wieder etwas Neues über das geheimnisumwitterte „achte Weltwunder“ zu vermelden - allerdings im Zusammenhang mit ganz konkreten Zahlen und Fakten: Am 19. Juli 1999 gab die Ruhrgas AG bekannt, aus Anlaß ihres 75-jährigen Firmenjubiläums die originalgetreue Wiederherstellung des als verschollen geltenden Kunstwerks zu ermöglichen. Als Exklusiv-Sponsor stellt das Essener Gasunternehmen für die Fortführung der Rekonstruktion 3,5 Millionen US-Dollar zur Verfügung. Die Fertigstellung ist im Jahr 2003, dem 300. Jahrestag der Grundsteinlegung der Stadt St. Petersburg, geplant.
Das Bernsteinzimmer aus dem Katharinenpalais von Zarskoje Selo bei St. Petersburg ist seit den Kriegswirren 1945 verschwunden. Der preußische König Friedrich Wilhelm I. hatte das weltweit einmalige Kabinett im Jahr 1716 dem russischen Zaren Peter dem Großen aus Anlaß eines Freundschaftsbündnisses zwischen beiden Staaten geschenkt. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Kunstwerk im Zarenpalast von der deutschen Wehrmacht demontiert und nach Westen gebracht. Über seinen Verbleib existieren mehrere hundert - teils abenteuerliche - Theorien und Spekulationen. Bereits seit mehreren Jahren arbeiten russische Experten an der Rekonstruktion des Bernsteinzimmers. Aus finanziellen Gründen ruhen die Arbeiten jedoch seit einiger Zeit.
Foto: Ruhrgas AG