Am 11. Februar 2002 wäre der dänische Architekt und Designer Arne Emil Jacobsen 100 Jahre alt geworden. Der 1902 in Kopenhagen geborene Architekt ist einer der bekanntesten Vertreter des Funktionalismus und mit den Stühlen „The Ant“ und „The Number Seven“ der Schöpfer moderner Klassiker des Möbeldesigns.
Bekannt wurde Jacobsen durch die Asplundsbauten auf der Stockholmer Ausstellung 1930. Erst zwei Jahre zuvor hatte er sein Studium an der Akademie der Künste in Kopenhagen beendet und sich selbständig gemacht. In den 30er und 40er Jahren baute Jacobsen überwiegend Wohnhäuser und -siedlungen. Für Furore sorgte er mit dem Rathausneubau in Aarhus (1938-42), mit dem er seine Vorliebe für das Vertikale schon vorweg nahm.
Während der deutschen Besatzung Dänemarks lebte und arbeitete Jacobsen in Stockholm. Nach dem Krieg realisierte er verstärkt Aufträge der Öffentlichen Hand, wie beispielsweise das St. Catherine's College in Oxford (1959-60) und das Rathaus in Rødovre (1955-56). Anfang der 60er Jahre gelang er zu internationalem Ansehen durch zwei Hochhausprojekte in Kopenhagen: das 1960 fertig gestellte SAS-Hochhaus und die Dänische Nationalbank (1961).
Daraus ergaben sich viele Aufträge auch außerhalb der Grenzen Dänemarks. In Deutschland verwirklichte Jacobsen unter anderem das Verwaltungsgebäude der Hamburgischen Elektrizitätswerke
(1966-69), das Kongresszentrum in Castrop-Rauxel (1966-69) und das Rathaus in Mainz (1971-73).
Seit dem Tode Arne Jacobsens 1971 wird das Büro von seinem Partner Otto Weitling unter dem Namen Dissing & Weitling weitergeführt.
Das Danish Design Center ehrt Jacobsen mit der Ausstellung „evergreens & nevergreens“, die Fachhochschule Mainz zeigt eine Ausstellung „Zum 100. Geburtstag des Dänischen Designers und Architekten“.
Die Danish Architectural Press, Kopenhagen, hat ein umfangreiches Werk zum Schaffen von Arne Jacobsen herausgegeben. Lesen Sie dazu die Rezension von Christian Welzbacher.