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20.07.2016

Die Zwanziger, barrierefrei

Stefan Forster baut in Mannheim


Aus 160 wurden 245 Wohnungen: Der Frankfurter Architekt Stefan Forster konnte im vergangenen Jahr in Mannheim einen Wohnblock fertigstellen, der mit seinen Kurven dem historischen Stadtgrundriss folgt. In vier Bauabschnitten wurde seit 2007 die „eher minderwertige Nachkriegsbebauung“ ersetzt – morgen wird der Schwarzwaldblock eingeweiht. Die Gestaltung der Anlage orientiert sich dabei an der Architektur der Zwanzigerjahre, wobei durch die „elegante Profilierung und Differenzierung der Fassaden“ die einzelnen Häuser erkennbar bleiben.

Der sandsteinfarben-beige Sockel der fünf- bis sechsgeschossigen Blockrandbebauung ist dabei ebenso wie die Fensterbänke aus Betonwerksteinen als Referenz an den Ort zu sehen – beide Elemente sind im umliegenden Stadtviertel namens Lindenhof oft vorzufinden. Die meisten Häuser des Schwarzwaldblocks sind dabei als Dreispänner konzipiert, deren weitgespannte Stahlbetondecken im Bedarfsfall auch eine Anpassung der Grundrisse erlauben. Alle Wohnungen sind außerdem barrierefrei und verfügen über einen privaten Außenbereich.

Die Architektur von Stefan Forster zeichnet sich durch ihre präzise Durcharbeitung aus, mit der er Ästhetik und Funktionalität verbindet. Beispielsweise sorgt der Sockel, der auch die Tiefgarage integriert, als Hochparterre für mehr Privatheit auf der Straßenseite. Die Eingangsbereiche wurden wiederum in die Baukörper eingeschnitten, was eine klarere Strukturierung der Fassade erlaubt. Der Kopfbau mit seiner charakteristischen Ecklösung erinnert dabei – ebenso wie die farblich abgesetzten Fensterbänder – an Erwin Gutkinds Sonnenhof in Berlin.

Das Projekt konnte übrigens nur realisiert werden, weil der Bauherr, der Spar und Bauverein Mannheim, als Genossenschaft über eine gewisse Flexibilität verfügt. Dadurch war es möglich, die Bewohnerschaft temporär umzusiedeln und somit langfristig im Quartier zu halten. Das alles ist lobenswert und trotzdem scheint etwas zu fehlen, denn einen wirklich zeitgenössischen Entwurf bekam Mannheim nicht. In den Zwanzigerjahren hatte man für die Zukunft gebaut, hier nur noch für die Barrierefreiheit. (sb)

Fotos: Lisa Farkas


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