Mitten im Atlantik, etwa 1.500 Kilometer von der portugiesischen Hauptstadt entfernt, liegt die Azoreninsel São Miguel. Ribeira Grande heißt eine der größten Städte der Insel. Wie vielerorts werden auch hier Gebäude der Industrie zu kulturellen und touristischen Höhepunkten umgebaut. Die Büros Menos é Mais und João Mendes Ribeiro Arquitecto aus Porto verwandelten eine ehemalige Tabak- und Spirituosenfabrik in das Arquipélago – Contemporary Arts Centre.
Die alten, gemauerten Giebel aus Vulkangestein wurden nach Museumsstandard neu ausgebaut und durch massive Volumen aus Beton ergänzt. Nun kann im öffentlichen Museum auf 9.700 Quadratmetern Innenraum und 3.000 Quadratmetern Außenraum Kunst gezeigt, aber auch produziert werden. Auf dem zentralen Platz der Anlage „verwischen die Grenzen zwischen öffentlich und privat, Kunst und Leben – hier fühlt sich Kunst nahbar und selbstverständlich an“, sagen die Architekten. Neben den Ausstellungsräumen bietet das Zentrum Platz für Veranstaltungen sowie Werkstätten und Ateliers für Künstler.
Der Beton ist mit ortstypischem Basalt gefärbt. Die mineralischen Oberflächen sind durch goldene Farbakzente kontrastiert. Auch im Inneren stehen die Materialoberflächen von Sichtbeton oder Holz in ihrer Einfachheit für sich. Menos é Mais und João Mendes Ribeiro hatten den Wettbewerb bereits 2007 gewonnen und konnten das Projekt nach vierjähriger Bauzeit 2014 abschließen. (dd)
Fotografie: José Campos
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junger Architekt | 03.03.2015 10:27 UhrArchitektur mitten im Atlantik
Neben dem schönen Forschungsgebäude von Aires Mateus in Furnas, den im Bau befindlichen 27 Häuschen von Eduardo Souto de Moura in Lagoa das Sete Cidades, ein weiteres schönes Beispiel dafür, wie die Azoren mit moderner Architektur versuchen Aufmerksamkeit zu erregen und es meiner Meinung nach auch schaffen. Will man nur hoffen, dass bei dem Bau dieser schönen Neubauten die Erdbeben vor Ort berücksichtigt wurden, damit Sie nicht wie die traditionellen, ansehnlichen Vulkansteinhäuser beim nächsten Beben in sich zusammen fallen.