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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Bauherrenpreis_in_oesterreich_vergeben_4905415.html

11.11.2016

Architektur auf den Lehrplan

Bauherrenpreis in Österreich vergeben


Nicht weniger als drei Bildungsbauten sind unter den sechs Preisträgern des ZV-Bauherrenpreises 2016, denn „viel zu wenig ist die Architektur in den Lehrplänen verankert. Um Bedürfnisse an Räume artikulieren zu können, wäre es aber notwendig, schon von jung an die Sensibilität für die gebaute Umwelt zu wecken, Anschauungsbeispiele zu liefern, Raum zu erfahren – am besten im Original.“, meint Marta Schreieck, Präsidentin Zentralvereinigung der ArchitektInnen Österreichs. Nachdem in diesem Jahr von insgesamt 100 Einreichungen 27 Projekte auf der Shortlist standen, vergab die Hauptjury bestehend aus der Architektin Julia Bolles-Wilson aus Münster, dem Architekturkritiker Falk Jaeger aus Berlin und dem Wiener Architekten Martin Kohlbauer am am 4. November folgende Preise:

  • AMP Firmengebäude, Theresienfeld
    Bauherr: Josef Kampichler
    Architektur: gerner°gerner plus, architekten gerner und partner (Wien)

  • Anton Bruckner Privatuniversität, Linz
    Bauherr: BEG Bruckner-Universität
    Architektur:  Architekturbuero 1, Linz
    Freiraumplanung: Architekturbuero 1 (Linz) und ELCH Landschaftsarchitekten (Linz)

  • Schul- und Kulturzentrum Feldkirchen an der Donau
    Bauherr: Gemeinde Feldkirchen an der Donau
    Architektur und Freiraumplanung: fasch&fuchs.architekten (Wien)

  • bilding Kunst- und Architekturschule Innsbruck
    Bauherr: bilding Kunst- und Architekturschule
    Architektur und Freiraumplanung: ./studio3 – Institut für experimentelle Architektur, Universität Innsbruck

  • Ingrid-Leodolter-Haus, Pflegewohnhaus Rudolfsheim
    Bauherr: GESIBA Gemeinnützige Siedlungs- u. Bau AG / KAV – Wiener Krankenanstaltenbund
    Architektur: wimmerundpartner architektur: wup (Wien)
    Freiraumplanung: EGKK Landschaftsarchitektur (Wien)

  • neunerhaus hagenmüllergasse
    Bauherr: WBV-GPA, neunerHaus
    Architektur: pool Architektur (Wien)
    Freiraumplanung: Rajek Barosch Landschaftsarchitektur (Wien)

Die Gemeinde Feldkirch an der Donau setzte mit fasch&fuchs architekten ein Schul- und Kulturzentrum um, das das „fortschrittliche pädagogische Konzept“ mit einem „transparenten, lichtdurchfluteten Raumkontinuum von Erschließung und Clusterräumen“ umsetzt. Ein multifunktionaler Veranstaltungssaal sowie die „Kulturarena“ auf dem begehbaren Dach machen das Bauwerk zu einem „inhaltlich und baulich symbiotischen Schul- und Kulturzentrum.“

Noch experimenteller gibt sich die bilding Kunst- und Architekturschule in Innsbruck: Trotz knappen Budgets schufen ./studio3 gemeinsam mit Vertretern der Stadt und der Universität eine „frei gestaltete, höchst inspirierende, dynamische Raumlandschaft“ in einem Pavillon. Mit einer Kapazität von 850 Studenten ist die ebenfalls prämierte Anton Bruckner Privatuniversität ungleich größer. Architekturbuero 1 realisierten gemeinsam mit ELCH Landschaftsarchitekten das „Signature Building“ in einem mit „Kunstwerken akzentuierten Park“.

Mit der GESIBA und dem KAV Wien wurden öffentliche Bauträger für die architektonische Gestaltung des Ingrid-Leodolter-Hauses prämiert. Die Wiener wimmerundpartner architektur: wup nutzten die große Baumasse des Pflegewohnhauses in Rudolfsheim als „Chance für eine geniale Grundrissposition“. Zukunftsweisend, nach Meinung der Jury, ist auch das Obdachlosenheim neunerhaus hagenmüllergasse von pool Architektur in Wien: „Wenn man Sozialarbeit „bauen“ kann, so wird das in diesem vom Verein neunerhaus konzipierten und betriebenen und von der WBV-GPA errichteten Gebäude in beeindruckender Weise geleistet“.

Ein einziges der prämierten Projekte hat keine vordergründig soziale Funktion. Das KAMP Firmengebäude in Theresienfeld erinnert daran, warum dieser Preis eben nicht nur an die Architekten ( gerner°gerner plus) vergeben wird: „Hervorzuheben ist der konsequente Gestaltungswille des Bauherrn, der auch die Signaletik einschließt und den die meisten Industrie- und Gewerbebauten landauf, landab schmerzlich vermissen lassen.“ Die Hauptjury setzt große Hoffnung in die Vorbildfunktion regionaler Bauherren: „Ein delikates Bauwerk irgendwo in tiefster Provinz mag mehr bewirken als der x-te Renommierbau in der Hauptstadt.“ (dd)


Zum Thema:

Alle 27 nominierten Projekte werden im afo architekturforum oberösterreich von 9. bis zum 26. November 2016 sowie in der Reihe „Architektur im Ringturm“ vom 13. Dezember 2016 bis zum 27. Januar 2017 in Wien ausgestellt. www.zv-architekten.at



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Anton Bruckner Privatuniversität in Linz von ARCHITEKTURBÜRO 1 ZT und ELCH Landschaftsarchitekten, Bauherr: BEG mbh, Foto: © Simon Bauer

Anton Bruckner Privatuniversität in Linz von ARCHITEKTURBÜRO 1 ZT und ELCH Landschaftsarchitekten, Bauherr: BEG mbh, Foto: © Simon Bauer

bilding Kunst- und Architekturschule in Innsbruck von ./studio3 – Institut für experimentelle Architektur, Innsbruck, Bauherr: bilding Kunst- und Architekturschule, Foto: Günter R. Wett

bilding Kunst- und Architekturschule in Innsbruck von ./studio3 – Institut für experimentelle Architektur, Innsbruck, Bauherr: bilding Kunst- und Architekturschule, Foto: Günter R. Wett

Ingrid-Leodolter-Haus, Pflegewohnhaus Rudolfsheim von wimmerundpartner architektur, Bauherr: GESIBA / Wiener Krankenanstaltenverbund, Foto: © Andreas Buchberger

Ingrid-Leodolter-Haus, Pflegewohnhaus Rudolfsheim von wimmerundpartner architektur, Bauherr: GESIBA / Wiener Krankenanstaltenverbund, Foto: © Andreas Buchberger

KAMP Firmengebäude in Theresienfeld von gerner°gerner plus architekten, Bauherr: Josef Kampichler, Foto: © Matthias Raiger

KAMP Firmengebäude in Theresienfeld von gerner°gerner plus architekten, Bauherr: Josef Kampichler, Foto: © Matthias Raiger

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