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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen_Volksbegehren_fuer_den_Erhalt_des_Flughafens_Tempelhof_gestartet_-_mit_Kommentar_25770.html

29.11.2006

20.000 Berliner Unterschriften nötig

Volksbegehren für den Erhalt des Flughafens Tempelhof gestartet - mit Kommentar


Die Interessengemeinschaft City-Airport Tempelhof e.V. (ICAT) hat am 29. November 2006 ein Volksbegehren zum Erhalt des Berliner Verkehrsflughafens Tempelhof gestartet. Die ICAT setzt sich für den Erhalt des Flughafens in seinem derzeitigen Funktionszusammenhang als weltweit einzigartiges technisches und architektonisches wie städtebauliches Gesamtkonzept ein. Um dieses Ziel zu erreichen, startet die ICAT als offizieller, förmlicher Träger ein Volksbegehren auf Basis der Berliner Landesverfassung.

Das Volksbegehren soll dazu dienen, die Berliner Landesregierung bzw. das Landesparlament auf demokratischem Wege zu einer endgültigen Aufhebung der Schließungsverfahren für Tempelhof zu bewegen. Die ICAT schreibt in ihrem Beschluss:

„Tempelhof bleibt Verkehrsflughafen! Der Stadtflughafen Tempelhof ergänzt und entlastet den Verkehrsflughafen Berlin-Brandenburg International (BBI). Der Berliner Senat wird aufgefordert, sofort die Schließungsabsichten aufzugeben und den Widerruf der Betriebsgenehmigung aufzuheben.

Erster Schritt ist die förmliche Beantragung des Volksbegehrens beim Landeswahlleiter, wofür 20.000 gültige Unterschriften gesammelt werden müssen. Unterschriftsberechtigt sind nur und ausschließlich Berliner ab 18. Jahren mit deutscher Staatsangehörigkeit und vollem Berliner Wahlrecht. Die Unterschriften müssen auf einem Formblatt mit persönlichen Angaben erfolgen, die ICAT stellt dieses Formblatt zum Download und massenweisen Ausdruck zur Verfügung.”

Kommentar der Redaktion

Das großartige, wenn auch politisch-historisch schwierige Baudenkmal Tempelhof kann in seiner städtebaulichen Gesamtwirkung nur in der Funktion eines aktiven Flughafens erhalten werden. Alle anderen Nutzungsvorschläge (welche?) würden das Gebäude tranchieren und das Wiesenmeer, das untrennbar zur Ensemblewirkung von Tempelhof gehört, über kurz oder lang verbauen und verstellen.

Flugverkehr in der Stadt ist urban; andere Städte bauen sich mit großem Aufwand einen Cityflughafen (wie London). Niemand redet davon, das in Tempelhof das Gros des Passagierverkehrs abgewickelt werden soll – dafür ist der Ausbau von Schönefeld zum Flughafen Berlin Brandenburg International (BBI) gedacht, der inzwischen ja auch unumkehrbar begonnen wurde. Aber die kleineren Geschäftsflieger, die auf einem internationalen Flughafen erfahrungsgemäß die Start- und Landeslots der „Großen“ verstopfen, gehören nicht nach BBI, sondern in die City: nach Tempelhof. Wenn der Flughafen einmal entwidmet ist, wird man ihn nie wieder für den Flugverkehr freigeben können. Daher ist es so wichtig, dass der Schließungsbeschluss aufgehoben wird. Dazu ist das Volksbegehren das letzte Mittel, da der Berliner Senat der Herausforderung Tempelhofs „geistig nicht gewachsen ist“ (FAZ) und am Schließungsbeschluss festhält.

Benedikt Hotze


Zum Thema:

www.volksbegehren-tempelhof.de


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