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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen_In_Frankfurt_einigen_sich_SPD_und_Dresdner_Bank_2141.html

19.09.1997

„Herumdoktern“ an einem Kompromiß

In Frankfurt einigen sich SPD und Dresdner Bank


In Frankfurt haben sich nach zahlreichen Gesprächen SPD-Fraktionschef Franz Römer und Dresdner Bank-Vorstandsmitglied Joachim von Harbou auf einen Kompromiß über das seit einem Jahr umstrittene Bauvorhaben der Bank an der Gallusanlage geeinigt. Demnach soll der aus einem Wettbewerb hervorgegangene Entwurf für ein Hochhaus von Novotny, Mähner und Assoziierte in leicht modfizierter Form weiterverfolgt werden: Statt einer abgestuften Bauhöhe von 142 bzw. 121 Metern wird nun eine Höhe von 130 bzw. 114 Metern angestrebt. Der Einigung war eine lang anhaltende Diskussion vorausgegangen, ob überhaupt an dieser Stelle ein Hochhaus die geeignete Bauform sei, und, falls ja, wie hoch man dort bauen solle. Nachdem das ­ vor acht Wochen mit ihrem Hochhaus siegreiche ­ Büro Nowotny, Mähner 1990 im Auftrag der Stadt ein Gutachten erstellt hatte, das u. a. für das im gründerzeitlich geprägten Bahnhofsviertel gelegene Grundstück der Dresdner Bank eine Blockrandbebauung in Traufhöhe empfahl, war die Bank im Juli 1995 mit einer Änderung des Bebauungsplans auf die Höhe von 58,80 Meter erfolgreich. Nachdem die Phillip Holzmann AG jedoch in unmittelbarer Nähe die Genehmigung für einen rund 150 Meter hohen Turm erhielt, wollte man bei der Bank nicht nachstehen und erzielte mit SPD-Planungsdezernent Martin Wenz eine vorläufige Einigung auf 120 Meter Bauhöhe. Bei dem anschließend ausgelobten Wettbewerb fand sich unter den prämierten Arbeiten keine, die sich an diese Höhenbeschränkung hielt. Wentz hatte das Preisgericht unter Protest verlassen, nachdem die Bank mit dem Abzug von 1.600 Arbeitsplätzen aus der Stadt bei Nichterreichen ihrer Ziele gedroht hatte. Das Büro Novotny, Mähner und Assoziierte war mit seiner häufig als kompromißlerisch bezeichneten Lösung in die öffentliche Kritik geraten. Der BDA in Frankfurt ließ verlautbaren, aus einem unglücklichen Entwurf werde auch durch „Herumdoktern“ kein Meisterstück mehr entstehen.


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