Belgrad bekommt ein neues Technikmuseum: Das serbische Ministerium für Kultur und das Museumsboard der Stadt Belgrad haben kürzlich den Neu- und Zubau für das Museum für Wissenschaft und Technik genehmigt. Der Entwurf stammt von Boris Podrecca (Wien), der damit ein Projekt in seiner Geburtsstadt realisieren wird. Standort des neuen Museums ist der industriell geprägte Stadtteil Dorol in unmittelbarer Nähe des neuen Hafens an der Donau.

Das Museum entsteht auf dem Gelände eines ehemaligen Umspannwerkes und besteht aus zwei Gebäudeteilen: eine vorhandene Betonskeletthalle wird zum Museum umgenutzt und an einen schmalen, langgestreckten Neubau angeschlossen. Eingang und Foyer sind als eine „Glasfuge” zwischen Alt- und Neubau ausgebildet. Industriebasilika und Neubauriegel schließen in einem L die Raumkanten einer öffentlichen Parkanlage.

In die alte Halle werden drei Ausstellungsebenen eingezogen; im Neubau befindet sich die Eingangshalle, temporäre Ausstellungshallen, die Bibliothek und ein Café. Das Auditorium ragt als markantes Volumen in den Straßenraum hinein und funktioniert hier als überdeckte Loggia des Eingangsbereichs.

Die Fassade des Neubaus erhält zwei Gesichter: Zu den benachbarten Remisen und Werkshallen schottet sich der Riegel mit einer geschlossenen Metallhaut ab. Zum Innern des Areals hingegen öffnet sich diese „Schale” zu einer gebäudehohen Glasfassade aus Profilit.
Die Werkstatt- und Depotbereiche des Museums sind vom Park aus wie eine Galerie öffentlich einsehbar. Auch in der Parkanlage selbst werden Exponate frei oder in beleuchteten Glaskuben platziert: eine Art Übergang zwischen Industrie- und Ausstellungsobjekt, zwischen Museum und Industriegebiet.

Mit den Sanierungsmaßnahmen für den Altbau soll noch in diesem Jahr begonnen werden. Baubeginn für den Neubau ist voraussichtlich im Sommer 2008.

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