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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Zwoelf_Bauten_mit_Schindeln_8494613.html

01.02.2024

Kleider aus Holz

Zwölf Bauten mit Schindeln


Es gibt sie inzwischen aus Terrakotta, Faserzement oder Aluminium, doch oft auch einfach in ihrer ursprünglichen Art: Holzschindeln. Als Dacheindeckung bereits vor Jahrtausenden angewendet, diente ihre Form den späteren Dachsteinen und -ziegeln als Vorbild. Und auch an Fassaden ist das Schindelkleid nicht nur funktional und langlebig, nicht zuletzt übt es einen besonderen ästhetischen Reiz aus.

Gerade und leicht linksdrehend sollte der Baum gewachsen sein – hierzulande meist Lärche, Fichte oder Weißtanne –, zudem ein feines Rindenbild haben und am Stamm astfrei sein. All das deutet auf eine gute Spaltbarkeit hin. Das lateinische Wort „scindere“, dem in vielen Sprachen die Bezeichnung für die Schindel entlehnt ist, bedeutet nämlich nichts anderes als spalten.

Wie aus einem Holzrohling tortenstückartig mit einem Schindeleisen die Einzelstücke gebrochen werden, ist eine Kunst für sich. Das Spalten sorgt an der Oberseite für unbeschädigte Holzröhren, sodass später das Wasser nicht eindringen kann. Die anschließende Bearbeitung, Formgebung und schichtweise Eindeckung ist ein traditionsreiches Handwerk, das sich teilweise bis heute erhalten hat. Inzwischen gibt es Schindeln aber auch in gesägter Form oder maschinell bearbeitet, wodurch ein großflächigerer Einsatz möglich wurde. Das kleine Revival, das das Bauteil in jüngster Zeit erlebt, spiegelt auch das BauNetz-Archiv wider.

Man kann eigentlich keine Fahrt durch den Bregenzerwald machen, ohne Schindelhüllen in allen Feinheitsgraden zu bewundern. Rund um den Bodensee finden sich weitere Regionen, in denen die Schindel Hochkonjunktur hat, sei es im Allgäu, Schwarzwald oder der Schweiz. Wer sich speziell in das schwarzwaldtypische Schindelmachen vertiefen will, dem sei eine kurze Reportage des SWR aus der Reihe „Handwerkskunst“ empfohlen. Natürlich beschränkt sich die Tradition nicht nur auf alpennahe Regionen. Unsere Beispiele reichen bis nach Japan, Kanada oder Kasachstan. (sab)

Titelbild: Nationalparkzentrum Schwarzwald in Ruhestein von Sturm und Wartzeck; Foto: Achim Birnbaum


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