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21.11.2022

Den Aufzug mal stehen lassen

Zwei Wohnhäuser in Wien von Froetscher Lichtenwagner


Wer in einem Haus mit Aufzug lebt und schon mal die Nebenkosten studiert hat, der weiß, dass es angesichts der aktuellen Stromkosten durchaus einen Unterschied machen würde, wenn mehr Menschen die Treppe benutzten. Gleichzeitig ist aber auch klar, dass es dazu noch einige Überzeugungsarbeit braucht – zumal es in größeren Mietshäusern oft nur die vernachlässigten Fluchttreppenhäuser sind, die der vertikalen Bewegung dienen. Im Fall zweier kürzlich in Wien fertiggestellter Wohnbauten hat sich das Büro Froetscher + Lichtenwagner (Wien) nun mit genau dieser Herausforderung beschäftigt.

Die beiden Bauten im Quartier Breitensee im 14. Bezirk entstanden im Rahmen der Entwicklung des früheren Areals der Körnerkaserne. Beide stehen nur wenige Meter voneinander entfernt an der gleichen Straße, wurden aber in unterschiedlicher Bauherrenschaft umgesetzt. Auftraggeber waren in beiden Fällen Genossenschaften, weshalb die Vorhaben die engen Vorgaben des geförderten Wohnungsbaus erfüllen mussten. Gleichwohl konnten die beiden Bauten mit einigen räumlichen Extras versehen werden.

Das Gebäude an der Spallartgasse zeigt sich als das urbanere Haus. Öffentliche Nutzungen besetzten hier im Erdgeschoss die Straßenecke. Darüber folgt eine kompakte Fassade in sandfarbenem Putz. Das andere Wohnhaus, weiter unten an der Leyserstraße gelegen, präsentiert sich hingegen mit breiten Brüstungen aus hellem Beton. Diese erlaubten es, einige der bestehenden Bäume zu erhalten, die anderenfalls aufgrund von Brandschutzvorgaben hätten gefällt werden müssen, um die Zugänglichkeit bei Löschangriffen sicherzustellen. Beide Häuser verfügen über Gemeinschaftsräume und öffnen sich rückwärtig zu geschützten, grünen Hofbereichen, die vom ebenfalls in Wien ansässigen Büro Kandl gestaltet wurden.

Besonders bemerkenswert bei beiden Bauten ist allerdings die gestalterische Großzügigkeit ihrer Treppenhäuser. Obwohl die Wohnhäuser mit Aufzügen ausgestattet sind, wurden diese Treppenhäuser als eigenständige vertikale Räume ausformuliert. Balkonartig ragen die Treppen mit ihren geschwungenen hölzernen Handläufen in gut belichtete, gebäudehohe Lufträume, so dass es eine Freude sein muss, hier mit Elan die Stiegen hinauf- und hinabzutraben. (sb)

Fotos: Anna Blau, Studio Huger


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