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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Yvonne_Farrell_und_Shelley_McNamara_stellen_Biennale-Thema_2018_vor_5072674.html

08.06.2017

Freespace in Venedig

Yvonne Farrell und Shelley McNamara stellen Biennale-Thema 2018 vor


Freespace heißt das Thema der 16. internationalen Architekturausstellung in Venedig. Gestern stellten es die Kuratorinnen Yvonne Farrell und Shelley McNamara von Grafton Architects vor. Auch wenn die weltpolitische Lage noch unsicherer geworden zu sein scheint, bemühen sich die beiden Architektinnen im Gegensatz zu Alejandro Aravenas kriegerischem Thema „Reporting from the Front“ von 2016 um eine optimistische Grundhaltung: Freespace, so sagen sie, steht u.a. für den „Sinn für Menschlichkeit als Kern der architektonischen Agenda“.

Einerseits spricht das Konzept der irischen Architektinnen von einer gewissermaßen unschuldigen Architektur, die inmitten von „Privatheit, Defensivität, Exklusivität oder kommerzieller Beschränkung“ „zusätzliche Raumgeschenke“ an die Nutzer macht. Freespace kann aber auch ein „Raum der Möglichkeiten“ sein, ein „demokratischer Raum, un-programmiert und für unvorgesehene Nutzungen frei“, heißt es in der Presseerklärung. Nachdem „der Architekt die Szene verlassen hat“, stünden die Gebäude selbst immer wieder neu im Dialog mit den Nutzern: „Architektur hat ein aktives, aber auch ein passives Leben“. Es geht um „die Rolle der Architektur in der Choreografie des alltäglichen Lebens“ und ein „Spiel von Licht, Schatten, Wind und Schwerkraft“. Alle Teilnehmer und Nationenpavillons sind aufgefordert, ihren eigenen Freespace mitzubringen, um „Vielfalt, Besonderheit und Kontinuität“ zu zeigen.

Was die Kuratorinnen mit der „Qualität des Raumes selbst“ oder der körperlichen Geste von Architektur meinen, erklären sie anhand historischer Beispiele: Der Palast der Medici in Florenz repräsentiere Macht und Wohlstand, wirke aber zugleich mit Sitzgelegenheiten als großzügige Begrenzung des öffentlichen Raumes. Lina Bo Bardi habe das Museum für Moderne Kunst in Sao Paolo angehoben, um der Öffentlichkeit ein „Belvedere“ zu bieten. Die Kuratorinnen sagen außerdem: „Wir sehen die Erde als Bauherrn“ und leiten davon eine langfristige Verantwortung für Architekten ab. Das Thema der kommenden Biennale bietet also wieder viel Raum für Interpretationen. (dd)


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Yvonne Farrell und Shelley McNamara

Yvonne Farrell und Shelley McNamara

Yvonne Farrell, Shelley McNamara und Paolo Baratta

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