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17.06.2025

Alles komplett in Dinkelsbühl

Wohnungsbau von Liebel/Architekten


Das Wohngebäude Cube 68 im mittelfränkischen Dinkelsbühl folgt einem einfachen ebenso wie effizienten Prinzip: Es besteht aus 68 vorgefertigten Holzmodulen, die innerhalb weniger Tage zu einem viergeschossigen Bau gestapelt wurden. Dabei kam jedes der 43 Quadratmeter großen Module bereits vollständig ausgebaut auf der Baustelle an – inklusive Elektro- und Lichtinstallationen, Bad, Küche und Einbaumöbeln. Der Entwurf für den Modulbau entstand im Auftrag der ortsansässigen WISA Baubetreuungs- und Bauträgergesellschaft und stammt von Liebel/Architekten aus Aalen. Kürzlich wurden sie dafür mit dem Holzbaupreis 2025 ausgezeichnet.

Das Prinzip des Übereinanderstapelns fertiger Module ist keineswegs neu. Nicht zuletzt weckt auch Cube 68 Assoziationen, etwa an das Stapeln von Bau- oder Frachtcontainern. Liebel/Architekten übersetzen den Ansatz in den Holzbau und schaffen so eine nachhaltige Variante. Vor Ort mussten die Module, die aus tragendem Brettsperrholz bestehen, lediglich montiert und verschraubt werden. Die Fertigung durch lokale Handwerksbetriebe reduzierte die Bauzeit und Transportwege. Dank der Schraubverbindungen lässt sich die Konstruktion zudem demontieren und wiederverwenden. Laut Architekt*innen erfüllen die doppelt vorhandenen Wand-, Boden- und Deckenaufbauten alle Schallschutzanforderungen.

Aus der Kombination von einem, eineinhalb oder zwei Modulen entstanden vier Wohnungstypen. Die 57 Wohneinheiten sind zwischen 43 bis 113 Quadratmeter groß und haben jeweils eine Loggia. Im Inneren dominiert ebenso Holz: die Wand- und Deckenelemente wurden nicht verkleidet. Ein Modul steht der Gemeinschaft als Sauna zur Verfügung. Die Erschließung erfolgt über einen großzügigen Laubengang aus Stahlbeton. Dieser soll neben einem Hof mit Boule-Fläche, Sitzgelegenheiten und Paketstation ebenfalls als Gemeinschaftsfläche dienen und bietet dafür Nischen an.

Beheizt wird das Haus, das in einem ruhigen Wohngebiet am Rande der Stadt liegt, mit Fernwärme. Die Belüftung erfolgt dezentral mit Wärmerückgewinnung, eine PV-Anlage deckt den Strombedarf. Nach Verhandlungen mit der Stadt konnte der Stellplatzschlüssel von 2 auf 1 pro Wohneinheit reduziert werden. Dadurch fiel die Tiefgarage kleiner aus – zugunsten von Retentionsflächen und Baumpflanzungen. Da sich das Prinzip problemlos auch auf andere Bauvorhaben übertragen lässt, seien Folgeprojekte bereits in Planung, sagen Lieber/Architekten. (dsm)

Fotos: Brigida González


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