Estudio Arqtipo bleiben sich treu – zumindest die grundsätzliche Entwurfsidee ihres jüngsten Projekts erinnert stark an eine ältere Fertigstellung des Büros mit Sitz in Buenos Aires. Warum auch nicht? Im subtropischen, feucht-heißen Klima der argentinischen Hauptstadt haben sich Fassaden, die den namensgebenden guten Lüften teilweise offen stehen, bewährt. Für das Wohnhaus mit gemeinsam genutztem Dachgeschoss nutzten die Architekt*innen grauen Ziegelstein, um Räume mit unterschiedlichen Graden an Durchlässigkeit, Lichteinfall und Privatsphäre zu generieren. 

Entstanden ist das Wohngebäude als Direktauftrag für eine private Bauherrschaft im Wohngebiet Saavedra am nördlichen Stadtrand. Zwischen eher flachen Nachbarbauten ragt der fünfgeschossige Neubau mit verblendeter Dachterrasse und  1.350 Quadratmeter Bruttogeschossfläche empor. Auf dem schmalen, aber tiefen Grundstück verteilten Estudio Arqtipo das Raumprogramm auf zwei Volumen, bei denen Innenhöfe die Lichtverhältnisse verbessern und die Ausblicke erweitern sollen. 

Gefasst werden sie von Mauerwerk im flämischen Verband, das durch das Weglassen oder teilweise Herausschieben der Binder je nach dahinterliegender Nutzung unterschiedliche Qualitäten entwickelt. Grafisch und im Wechsel mit bodentiefen Fenstern angeordnet, lassen sich diese von Außen jedoch schwer ablesen. Lediglich zur Straße hin sind die Wohnungen hinter den die volle Breite ausschöpfenden Loggien und einem Balkon zu erahnen. 

Verschiedene Wohntypologien sollen sowohl der typischen Kernfamilie als auch  „neuen Wohnformen“ gerecht werden, heißt es in der Projektbeschreibung. Die Pläne zeigen hingegen insbesondere im hinteren Gebäudeteil eine überwiegende Anzahl von Einzimmerwohnungen mit eigenem Bad und Küchenzeile. Gemeinsam genutzte Bereiche stellen die zwei Stellplätze umfassende Garage dar, der Innenhof im Erdgeschoss sowie eine Terrasse mit Hauswirtschaftsraum, Grillplätzen und Pool auf dem Dach. (kms)

Fotos: Israel Caire

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