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28.10.2025
130 Meter Genossenschaft
Wohnungsbau in Freiberg von Schettler & Partner
Die Kreisstadt Freiberg liegt zwischen Dresden und Leipzig. Hier hält die Wohnungsgenossenschaft Freiberg rund 5.000 Wohnungen – zumeist in Form von DDR-Plattenbautypen. Mit dem Freiberger Garten, entworfen von Schettler & Partner Architekten aus Weimar, realisierte sie ihren ersten Neubau und erweiterte ihr Portfolio um zeitgenössische Wohnungstypologien.
Die Anlage befindet sich am Übergang zwischen einer Plattenbausiedlung und einem Gebiet mit Einfamilien- und Doppelhäusern. Auf dem rund 10.000 Quadratmeter großen Areal stand bisher nur ein Wohngebäude. Dieses wurde nun durch einen siebengeschossigen Solitär am gegenüberliegenden Ende ergänzt. Dazwischen spannt sich ein terrassierter, etwa 130 Meter langer Baukörper, der dem natürlichen Hangverlauf folgt.
Er gliedert sich in vier hell verputzte, geschossweise versetzte Häuser mit vier bis fünf Geschossen. Vertikale Einschnitte markieren die Hauseingänge und Durchfahrten, horizontale Rücksprünge in den Dachgeschossen schaffen Dachterrassen und gliedern die Straßenansicht. Sockel und oberer Abschluss sind mit keramischen Belägen verkleidet, die die horizontale Gliederung des langgezogenen Volumens betonen sollen.
Auf einer Nutzfläche von rund 5.900 Quadratmetern entstanden 65 barrierefreie Wohnungen und zwei Gewerbeeinheiten im Erdgeschoss. Die Wohnungen mit zwei bis fünf Zimmern sollen sich an ein breites Spektrum von Nutzer*innen richten. Ziel war es, auf veränderte Wohnbedürfnisse zu reagieren und zugleich neue Mitglieder für die Genossenschaft zu gewinnen. Alle Einheiten orientieren ihre Wohn- und Individualräume nach Süden oder Westen. Großzügige Balkone öffnen sich zum gemeinschaftlichen Südgarten. Die Erschließungszonen mit Treppen, Aufzügen sowie Küchen-, Bad- und Abstellräumen liegen auf der Nordseite.
Die Wohnanlage ist in ein parkähnliches Umfeld mit Spiel- und Begegnungsplätzen, Bewegungspfaden, Sitzgelegenheiten, Hochbeeten und viel Grün eingebettet. Ganz im genossenschaftlichen Sinne werden die von plandrei Landschaftsarchitektur (Erfurt) gestalteten Freiflächen von der Gemeinschaft genutzt.
Auf ein Untergeschoss wurde verzichtet. Die erforderlichen Stellplätze, die nicht auf dem Grundstück untergebracht werden konnten, befinden sich in einem nahegelegenen, wenig ausgelasteten Parkhaus der städtischen Wohnungsbaugesellschaft. Die Bauwerkskosten des Projekts wurden mit gut 17,4 Millionen Euro angegeben, die Kostengruppe 500 mit rund 1,5 Millionen Euro. (iok)
Fotos: Till Schuster
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