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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Wohnhaus_von_Birk_Heilmeyer_und_Frenzel_bei_Stuttgart_5071211.html

09.06.2017

Schlüsselbau in Wellblechoptik

Wohnhaus von Birk Heilmeyer und Frenzel bei Stuttgart


Klare Bauaufgabe, klare Setzungen, klare Architektur – die Arbeitsweise von Birk Heilmeyer und Frenzel (Stuttgart) folgte bereits beim Robotik-Forschungszentrum in Oberpfaffenhofen, dem Science Center der Uni Kassel oder dem Businessquartier in Karlsruhe strikt den projektspezifischen Anforderungen. Mit Erfolg: Die Geradlinigkeit ihrer Entwürfe überzeugte jeweils die Juroren der Preisgerichte.

Zwingende Stringenz war auch bei dem Eigenheim, das das Büro nun unweit von Stuttgart für eine junge Familie fertigstellen konnte, der Leitfaden. Das Grundstück ist Teil eines ehemaligen Betriebsareals, das in ein Wohngebiet umgewandelt wurde. Gemäß den Vorgaben des Bebauungsplans für das Gebiet „An den Remstalquellen“ und einem Budget von netto 300.000 Euro entstand im baden-württembergischen Waiblingen-Beinstein ein Einfamilienhaus, das die Restriktionen und Bedingungen seiner Entstehung nahezu 1:1 ablesbar macht.

Die Kubatur des Hauses wurde ausschließlich aus dem B-Plan entwickelt: Aufgrund der eng nebeneinander liegenden Grundstücke durfte nur an die Nordgrenze des 197 Quadratmeter großen Grundstücks gebaut werden. Im Westen musste eine festgesetzte Baulinie aufgenommen werden, das dritte Geschoss um zwei Meter zurückspringen.

Das Innere des Hauses ist in zwei Hauptzonen gegliedert. Die Erschließungszone mit Bad, Technik- und Abstellraum orientiert sich nach Norden, der Wohnbereich nach Süden. Erschlossen wird das Wohnhaus über einen kleinen Einschnitt auf der Westseite. Von hier aus gelangt man über die Treppe in das erste und zweite Obergeschoss, in denen sich die Privaträumlichkeiten – Schlafzimmer für Eltern und Kind im ersten, Wohn- und Arbeitsbereiche im zweiten Stock – befinden. Die nach Westen orientierte Terrasse resultiert aus dem notwendigen Rücksprung des Baukörpers.

Die Logik der Stuttgarter Architekten – einen Gedanken stets bis zum Ende zu verfolgen – zeigt sich auch in der Wahl und flächendeckenden Verwendung des Fassadenmaterials. Der Industriewerkstoff Wellblech soll an die ehemalige Nutzung des Areals erinnern, erfüllt hier jedoch zusätzlich noch eine andere Funktion. Inmitten weiß verputzter Nachbarn sticht die reflektierende Metalfassade deutlich hervor. Ohne dabei hochmütig zu wirken, betont das Haus seine Selbständigkeit – und seine Eigenschaft als Schlüsselbau der gesamten Nachbarschaft, von der er sich, trotz formaler Ähnlichkeiten, in seiner Konsequenz deutlich unterscheidet. (kms)

Fotos: Brigida Gonzalez


Zu den Baunetz Architekt*innen:

Birk Heilmeyer und Frenzel Architekten


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