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12.08.2025

Holzbau in Backsteinkruste

Wohnhaus in Paris von FUSO


In der Rue Myrha im 18. Pariser Arrondissement am östlichen Hügel des Montmartre füllte das Pariser Büro FUSO (Paris) eine Lücke im dichten Stadtgefüge.

Der Ort ist geprägt von denkmalgeschützten Haussmann-Gebäuden auf der einen und schlichten, verputzten Holzbauten auf der anderen Seite. Diesen Gegensatz nahmen die Architekt*innen als Ausgangspunkt für ihren Entwurf. Sie kombinierten die robuste, dauerhafte Materialität der Steinbauten mit der Leichtigkeit der Holzkonstruktionen – und verfolgten gleichzeitig das Ziel, den ökologischen Fußabdruck des Neubaus mit 14 Wohnungen und einem Ladengeschäft möglichst gering zu halten. Für die energetische Planung arbeiteten FUSO mit den Klimaingenieur*innen von LM Ingénieur (Paris) zusammen. 

Nur für Fundamentplatte, Treppenhaus und Erdgeschoss wurde Stahlbeton verwendet. Ansonsten besteht der Rohbau aus Holz. Diese Bauweise erleichterte nicht nur die Vorfertigung und Montage in der engen Straße, sondern reduzierte auch das Gesamtgewicht des Gebäudes – ein wesentlicher Vorteil angesichts der schwierigen Bodenverhältnisse, die von alten Steinbrüchen und Hohlräumen im Untergrund geprägt sind.

An der Nordseite zur Straße wurde über dem Erdgeschoss eine unverputzte Backsteinfassade vor den Holzbau gestellt. Damit fügt sich das Gebäude besser ins Straßenbild ein. Die Steine dienen zudem als Wärmespeicher. Zwischen Holz und Backstein musste sowieso eine Fuge eingerichtet werden, die FUSO und LM zusätzlich verbreiterten. So kann der Luftspalt Frischluft von außen in die Konstruktion lassen, die – von den Wohnungen erwärmt – aufsteigt und so für eine natürliche Belüftung sorgt. Die Fassade, heißt es in der Projektbeschreibung, „gibt dem Gebäude eine Identität und sorgt für Komfort und Energieeinsparung.“

Die 14 Wohnungen sind typische Pariser Kleinstapartments mit entweder einem oder zwei Zimmern, die größeren Wohnungen verfügen über einen Balkon zum Hof. Nur im Dachgeschoss gibt es eine 3-Zimmer-Wohnung mit einer Terrasse zur Straßenseite. Einbauschränke aus Holz sowie Sitzgelegenheiten in den Fensterlaibungen sorgen für eine gewisse Platzersparnis. Bei aller Kompaktheit konnten im Erdgeschoss dennoch ein kleiner Pariser Innenhof, ein gemeinsamer Fahrradraum, ein Lagerraum sowie eine kleine Toilette im Eingang untergebracht werden. Insgesamt sind mit dem Projekt 600 Quadratmeter Wohn- und 80 Quadratmeter Ladenfläche entstanden. (fh)

Fotos: Jamet Guedj, Antoine Seguin


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