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07.05.2020

Gelber Raum im strengen Raster

Wohnhaus in Madrid von FRPO Rodriguez & Oriol


Im Zentrum Madrids führt die Calle de Sebastian Elcano durch eine gemischte Nachbarschaft. Trotz der zentralen Lage unweit des Reina Sofia Museums ist das Viertel Arganzuela geprägt von flachen Industriebauten, Lagerhallen, Werkstätten. Erst in jüngster Zeit entstanden vermehrt Wohnbauten und Umnutzungen des Bestands. Auf dem Grundstück einer ehemaligen Werkstätte hat das Büro FRPO Rodriguez & Oriol (Madrid) ein modernes Wohnhaus errichtet, das die örtlichen Gegebenheiten und Bauauflagen geschickt ausnutzt.

Der Neubau schließt die Lücke zwischen zwei Bestandsgebäuden und richtet sich mit seiner Traufhöhe von vierzehn Metern nach diesen. Ein zum Hof hin versetztes Staffelgeschoss bietet zusätzlichen Wohnraum. Die erlaubte maximale Tiefe des oberirdischen Bauvolumens von zwölf Metern ermöglichte im Hinterhof einen Garten mit Pool, darunter liegen zwei Ebenen Parkgarage. Um nicht über die Obergrenze der erlaubten 2.630 Quadratmeter gebaute Fläche zu kommen, ist der Baukörper mit zwei doppelgeschossigen, gelb gestrichenen Ausschnitten aufgelockert – eine Varianz in der Gebäudeaufteilung, die das streng gerasterte Fassadenbild nicht vermuten lässt. Auch die Durchfahrt in den Innenhof und in die Tiefgarage ist um ein Stockwerk höher dimensioniert, was angenehm großzügig wirkt.

Insgesamt finden 13 Apartments, 13 Lagerräume und 32 PKW-Stellplätze in dem Neubau Platz. Auf jeder Etage sind drei Zwei- bis Dreizimmerwohnungen untergebracht, zwei davon reichen von Nord nach Süd, die Dritte ist zum Garten hin ausgerichtet. Auch die beiden in den unteren Stockwerken liegenden Maisonettewohnungen orientieren sich ausschließlich zur Südseite, um sie vor Straßenlärm zu schützen. Das Staffelgeschoss ist als Penthouse mit einem zusätzlichen Ausguck auf dem Dach ausgeführt. Die Wohnungen wurden zeitgenössisch gestaltet, polierte Zementböden und Einbauten mit Schiebetüren bestimmen das Bild. Nasszellen und Aufbewahrungsmöglichkeiten finden sich in einem zentralen Versorgungskern in der Wohnungsmitte.

Die verschlossene Straßenfassade besteht im fensterlosen Erdgeschoss aus vorgefertigten Betonelementen, in den oberen Stockwerken wurden optisch gleiche, leichtere Elemente aus GRC benutzt, von denen manche als Fensterblenden zu öffnen sind. Dem gegenüber steht die Südseite des Gebäudes: Tiefe Balkons sind der gesamten Fassade vorgesetzt, die raumhohen Fenster können über außen an den Balkonen liegende Jalousien verschattet werden. So entsteht der Schatten bereits auf dem Balkon – das schafft Kühlung und Schutz vor der südlichen Sonne. (tl)

Fotos: Imagen Subliminal (Miguel de Guzmán, Rocio Romero)



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