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24.11.2025
Grün schattiert mit Sheddach
Wohn- und Werkstattgebäude von Malte Kloes Architekten im Aargau
Seit 1978 bietet der Borna Park in Rothrist im Kanton Aargau Menschen mit Beeinträchtigung einen Wohn- und Arbeitsort. Seit kurzem ersetzen zwei neue Häuser den in die Jahre gekommenen Bestand. Letzterer wird aktuell zurückgebaut und weicht einer Parkgestaltung. Das Büro Malte Kloes Architekten hat im Auftrag der Genossenschaft Borna, Arbeits- und Wohngemeinschaft Rothrist den Entwurf erarbeitet. Gemeinsam mit dem Büro für Bauökonomie (Kriens) übernahmen die Zürcher auch die Generalplanung. Die Freiraumgestaltung stammt von Andreas Geser Landschaftsarchitekten (Zürich).
Felder, ein baumgesäumter Bachlauf und eine kleinteilige Siedlungsstruktur umgeben das Areal im Westen der Gemeinde. Das neue Wohngebäude liegt im Norden des Grundstücks. Es setzt sich aus zwei Punktbauten zusammen, die im Unter- und Erdgeschoss miteinander verbunden sind. Statt streng quadratischer Kubaturen brachen die Architekt*innen harte Kanten und rechte Winkel auf, sodass ein dynamisch-bewegter Grundriss entstand. Die Tragstruktur in Massivbauweise bilden Stahlbetondecken mit Beton- und Mauerwerkswänden. Außen umgibt eine Fassade aus hellgrüner Weißtanne den Komplex.
Das Erdgeschoss nimmt neben den Verwaltungsräumen eine Cafeteria sowie einen Speisesaal mit Küche auf. Gewohnt wird darüber: In kleinen Gruppen mit gemeinsamen Ess- und Wohnbereichen, die sich pro Etage um die zentralen Erschließungs- und Versorgungskerne gruppieren. Das Raumgefühl bestimmen große Fensterflächen mit Blick ins Grüne, warme und gedeckte Farben sowie sichtbare Holz- und Betonoberflächen.
Die Werkstätten und eine große Lagerhalle kommen im Süden des Areals in einem gestaffelten Baukörper unter. Ein Sheddach prägt die Silhouette und versorgt die Innenräume mit Tageslicht. Der zweigeschossige Hallenbau nutzt eine Stützen-Riegel-Konstruktion mit Furnierschichtholzträgern aus Buche. Die Konstruktion sowie die Haustechnik bleiben im Innern sichtbar, wodurch eine reduzierte, klare Ästhetik entsteht. Die Fassade verwendet wie die Wohnbauten sägerohe Bretter aus Weißtanne, hier jedoch in einem dunklen Grün ausgeführt.
Die Neubauten wurden im September dieses Jahres eingeweiht. Im ersten Halbjahr des kommenden Jahres sollen Freiflächen, die künftig die Arbeitswege der Bewohner*innen bilden, fertiggestellt werden. Die Gesamtkosten des Projektes einschließlich Grundstücks- und Ausstattungskosten (Baukostenplan 0 bis 9) werden derzeit mit umgerechnet rund 70 Millionen Euro brutto veranschlagt. (sbm)
Fotos: Karina Castro
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