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18.07.2025

Neuer Turm, neue Kirche

Wettbewerb in Frankfurt a. M. entschieden


Zwischen Bahnhofs-, Europa- und Bankenviertel, am Fuße des 200 Meter hohen Tower 185 steht die Matthäuskirche von 1955 – ein Relikt der rasch hochgezogenen Nachkriegsmoderne in Frankfurt am Main. Der Hochhausrahmenplan von 2008 weist den Standort des schon seit 1997 nicht mehr von der evangelischen Kirche genutzten Gotteshauses als eines der letzten bebaubaren Hochhausgrundstücke inmitten des Central Business Districts aus.

Nach vielen Jahren der Ungewissheit steht seit Mai 2025 fest: die teils zum Hort umgewidmete, teils von kleineren Glaubensgemeinschaften genutzte Kirche wird weichen. Stattdessen soll auf dem Matthäus-Areal ein Ensemble aus Mixed-Use-Hochhaus und neuer Kirche nach Plänen von Meixner Schlüter Wendt (Frankfurt am Main) entstehen. 

Vorangegangen war ein gemeinsames Wettbewerbsverfahren des Evangelischen Regionalverbands Frankfurt und Offenbach und des Hamburger Immobilien- und Investmentunternehmens Becken. Letzteres hatte 2020 2.450 Quadratmeter des 3.100 Quadratmeter Areals zur Errichtung eines Hochhauses erworben. 15 internationale Büros nahmen am zweiphasigen Einladungswettbewerb teil, laut dessen Ausschreibung sowohl Abriss als auch Erhalt des Bestands möglich waren. In Phase Zwei waren noch Einreichungen verblieben. Die Jury unter Vorsitz von Gesche Grabenhorst hatte dann zunächst jeweils zwei gleichwertige dritte und zweite Preise vergeben. Nach einer Überarbeitungsphase erhielten Meixner Schlüter Wendt den Zuschlag. Das Ergebnis im Überblick:

  • ein 2. Preis: Meixner Schlüter Wendt (Frankfurt am Main)
  • ein 2. Preis: Boltshauser Architekten (Zürich) / meck Architekten (München)
  • ein 3. Preis: Morger Partner Architekten (Frankfurt am Main/Basel) / Manuel Herz Architekten (Basel)
  • ein 3. Preis: blrm Architekt*innen (Hamburg) / NL Architects (Amsterdam)


Meixner Schlüter Wendt sehen einen 130 Meter hohen Turm mit Büro-, Wohn- und Sondernutzung vor. Entsprechend des Baulandbeschlusses sind 30 Prozent geförderte Wohnungen sowie 15 Prozent innovatives Wohnen geplant. In ihrem Entwurf platzieren die Architekt*innen die neue Kirche prominent an der Grundstücksecke und verbinden das Ensemble durch ein öffentliches Sockelgeschoss mit begehbarem Dach.

Das Preisgericht hatte die Überarbeitung der transparent dargestellten, nicht ausformulierten Hochhausfassade gefordert sowie ein erneutes Überdenken der öffentlichen Außenräume. Die obere Ebene habe es schwer, von der Öffentlichkeit akzeptiert zu werden, der Raum unterhalb der Loggia könne hingegen ungewolltes Publikum aus dem nahen Bahnhofsviertel anziehen, heißt es in der Beurteilung. Bemängelt worden war auch die Vollversiegelung des Areals.

Im Hintergrund zeigen die Visualisierungen des Siegerprojekts weitere Planungen auf dem Gelände des angrenzenden, ehemaligen Polizeipräsidiums. Zu sehen ist ein Stadtquartier rund um einen kristallinen Hochhausturm mit Hotel, Büros und Eigentumswohnungen. Für diesen Entwurf zeichnen ebenfalls Meixner Schlüter Wendt verantwortlich. Die Finanzierung des aus einem Wettbewerb von 2020 hervorgegangen Projekts mit dem Titel Das Präsidium ist jedoch derzeit noch unklar. Für das Matthäus-Areal nennt der Investor Becken auf seiner Website aktuell das Jahr 2028 als Fertigstellungstermin. (kms)


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Zu den Baunetz Architekt*innen:

MEIXNER SCHLÜTER WENDT


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Siegerprojekt: Meixner Schlüter Wendt (Überarbeitung), Visualisierung Kirche

Siegerprojekt: Meixner Schlüter Wendt (Überarbeitung), Visualisierung Kirche

Ein 2. Preis: Meixner Schlüter Wendt (Wettbewerbsbeitrag), Visualisierung Kirche

Ein 2. Preis: Meixner Schlüter Wendt (Wettbewerbsbeitrag), Visualisierung Kirche

Ein 2. Preis: Boltshauser Architekten, Meck Architekten (Überarbeitung), Visualisierung Ensemble

Ein 2. Preis: Boltshauser Architekten, Meck Architekten (Überarbeitung), Visualisierung Ensemble

Ein 2. Preis: Boltshauser Architekten, Meck Architekten (Wettbewerbsbeitrag)

Ein 2. Preis: Boltshauser Architekten, Meck Architekten (Wettbewerbsbeitrag)

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