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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Wettbewerb_in_Berlin_entschieden_1550687.html

16.03.2011

Repression in der SED-Diktatur

Wettbewerb in Berlin entschieden


Das Haus 1 in der Normannenstraße 20 in Berlin-Lichtenberg, in dem sich bis 1989 die Zentrale des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR befand, wird derzeit saniert. In dem unter Denkmalschutz stehenden Gebäudekomplex soll nun das Dokumentations- und Bildungszentrum „Repression in der SED-Diktatur“ einziehen.

Gestern wurde der Sieger eines Kunst-am-Bau-Wettbewerbs für den Gebäudekomplex bekannt gegeben. Die Jury entschied sich für die Arbeit „EINGEGANGEN am…“ von raumlabor Berlin. Die Arbeiten von Susanne Weirich (Berlin), Rainer Görß (Berlin), Moritz Götze (Halle), Jörg Herold (Rothspalk) und Via Lewandowksy (Berlin) kamen in die engere Wahl.

Das Dokumentations- und Bildungszentrum wird mit Cafeteria und Bookshop in den unteren Etagen des Hauptgebäudes eingerichtet. Unter Berücksichtigung der denkmalpflegerischen Vorgaben sollen künstlerische Interventionen im Außenbereich von Haus 1 umgesetzt werden, um die Auffindbarkeit, die „Sichtbarmachung des Ortes“ sowie die außenräumliche Situation gestalterisch zu verbessern.

Das Siegerprojekt löste innerhalb der Jury eine kontroverse Diskussion aus, die aber letztendlich doch zu einer Entscheidung führte.
Zum Entwurf von raumlabor: „Der lapidar über den Grundriss des ehemaligen Staatssicherheitsgebäudes gelegte Eingangstempel entfaltet sich räumlich extrudiert vom Vorplatz des Baus über das Vor- bis zum Hauptdach. Er kann in Teilen von Passanten auf dem Vorplatz gesehen werden, weitere Elemente erschließen sich dem Besucher des Hauses beim Blick aus den höheren Etagen.“ Außerdem soll sich der Stempel in das Bild des Stadtteils einschreiben, wie es in modernen Kommunikationsmedien durch Luft- und Satellitenaufnahmen vermittelt wird. Die Jury bewertet  den Vorschlag als „einfachstes Objekt mit einer subtilen Komplexität, die Aspekte wie die Konfrontation des Individuums mit dem Totalitären genauso berührt wie die latente Fortsetzung solcher Politiken ins Zukünftige“. Die Arbeit sei als eine komplexe minimalistische Intervention im öffentlichen Raum zu sehen, die in der klassischen Ambivalenz und Offenheit einer abstrakten Arbeit zum einen ein autonomes Werk sei, das das historische Gebäude respektiere, zum anderen aber in seiner Kontextbezogenheit die Fähigkeit besitze, das Thema des Hauses in einer aktiven gesellschaftlichen Diskussion zu halten und nachhaltig zu aktualisieren.

Alle Wettbewerbsergebnisse sind vom 19. März bis 10 April in einer Ausstellung im Stasimuseum Berlin, Ruschestraße 103, Haus 22, 10365 Berlin zu sehen.


Zum Thema:

www.bbr.bund.de


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