Zu Hause ist zu einem schwierigen Terminus geworden. Mit gegenwärtigen Mobilitätsoptionen und Flexibilitätsanforderungen sind neue Kombinationen von Sesshaftigkeit und Mobilität, Migration und Wohnen zu beobachten, die die Vorstellungen vom „zu Hause sein“ verändert haben. Am kommenden Sonntag veranstaltet das Bauhaus Dessau im Rahmen ihrer diesjährigen zweiten Internationalen Sommerschule zum Thema einen öffentlichen Vortrags-Marathon mit internationalen Referenten:

• 10.30 Uhr: Das „Wohnen“ üben - zum Situationscharakter des Wohnens - Jürgen Hasse (Frankfurt/Main)
• 13 Uhr: Not at home: Häuslichkeit in der Moderne - Penny Sparke (London)
• 15 Uhr: Natürliches Bauen und Wildes Siedeln - Gerd Kuhn (Stuttgart)    
  
• 17 Uhr: Global dwelling cultures - Anthony D. King (London)

Schon die gestalterischen Aktivitäten des historischen Bauhauses hatten das „Wohnen“ zum Gegenstand: Wohnungen wurden hier zu Agenturen des Einübens einer modernen durch Industrie und Technik geprägten Lebensweise. Der Freischwinger bildet paradigmatisch die Vorstellung vom Leben auf dem Sprung ab, das der falschen Gemütlichkeit des bürgerlichen Wohnzimmers den Rücken kehrte. So hat die Moderne generell die Bleibe unter Verdacht gestellt: Das Wissen um die grundlegende Heimatlosigkeit des Menschen bestimmte die reduzierte Häuslichkeit.

Das Unbehagen an den Bauhauswohnungen verweist auf die Spannungen zwischen den Topoi Bleibe und Unterwegs- Sein, ein Schema, das bis in die Gegenwart hinein Kontinuität beansprucht.

Termin: 25. Juli 2010 ab 10.30 Uhr
Veranstaltungsort: Stiftung Bauhaus Dessau, Gropiusallee 38, Dessau-Roßlau

Zum Thema:

www.bauhaus-dessau-summerschool.de

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