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25.07.2025

Lamellenspiel in Linz

Universitätsbau von querkraft architekten


Der Campus der Johannes Kepler Universität (JKU) in Linz liegt am nördlichen Grüngürtel der Stadt. Für die JKU Business School mit den drei Bereichen Finanz- und Rechnungswesen, Management und Marketing sowie Produktions- und Informationsmanagement entstand im südwestlichen Teil des Geländes ein circa 6.900 Quadratmeter großer Neubau mit fünf Obergeschossen und einem Untergeschoss.

Entworfen wurde der leicht anmutende Bau von querkraft architekten (Wien), die 2020 den internationalen Wettbewerb für die Erweiterung des Campus West gewannen. Auftraggeber war die Bundesimmobiliengesellschaft BIG, Österreichs größter Immobilieneigentümer. Die Bruttoinvestitionskosten werden von der JKU mit rund 42,8 Millionen Euro inklusive der Ausstattung angegeben.

Das 2024 fertiggestellte House of Schools ist der erste Teil eines Ensembles, das in drei Bauabschnitten an der südlichen Erschließungsachse des Campus realisiert werden soll. In dem Stahlbeton-Skelettbau, der auf einem Stützenraster von zehn mal zehn Metern basiert, konnte eine Bandbreite verschiedener Raumgrößen umgesetzt werden – von 124 Einzelbüros bis hin zu mehreren Besprechungs- und Seminarräumen für bis zu 50 Personen.

Die grafisch wirkende äußere Hülle des akademischen Zentrums umfasst zwei Ebenen, bestehend aus einer Pfosten-Riegel-Fassade, der eine helle Stahlkonstruktion vorlagert ist. Diese wiederum setzt sich aus unterschiedlichen Sonnenschutz- und Begrünungselementen zusammen. An der nördlichen, der Hofsituation zugewandten Gebäudeseite finden sich außerdem fünf Balkone, so dass sich ein abwechslungsreiches Fassadenbild ergibt. Dabei entfaltet die verschieden dicht gesetzte, vertikale Lamellenstruktur im Zusammenspiel mit Licht und Schatten eine zusätzliche Tiefenwirkung.

Im Inneren setzt sich der leichte Charakter der Außenhülle fort. Im zentralen Atrium verbinden freitragende Treppen und Podeste die Ebenen zu einem offenen, durchlässigen Raumgefüge. Teeküchen und mit Vorhängen abtrennbare Besprechungsinseln bieten in jedem Geschoss Raum für Austausch und Vernetzung. Ein breites Oberlichtband bringt viel Tageslicht in das Gebäudeherz.

Bei der Auswahl der Baumaterialien habe man auf Langlebigkeit geachtet und auf „ehrliche Oberflächen“ gesetzt, erklären querkraft. Im Inneren wurden Tragstruktur, Boden und Decke nicht verkleidet, sodass ein roher Charakter entstand. Er wird durch Glas und metallische Oberflächen noch unterstützt. (da)

Fotos: Hertha Hurnaus


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