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19.02.2024

Frischer Wind im Quad

Unigebäude in Oxford von Alison Brooks Architects


Als Teil der renommierten Oxford University unterliegt das Exeter College einem gewissen Anspruch. Nun hat es seinen historischen Campus um einen neuen Standort in der Innenstadt von Oxford erweitert. Das 6.000 Quadratmeter große Ensemble namens Cohen Quad wurde nach Plänen von Alison Brooks Architects (London) auf dem ehemaligen Gelände des Ruskin College errichtet. Letzteres hat bereits seit 2012 ein neues Zuhause.

Das neue Quad bietet Unterkünfte für Studierende und Stipendiat*innen, ein Auditorium, Seminar- und Lernräume, ein Archiv, ein Café sowie Büros. Mit der Erweiterung, die sich durch ihre offenen, für Kommunikation und Austausch gestalteten Flächen auszeichnet, möchte das Exeter College seine Reputation als konservative, traditionsverhaftete Einrichtung hinter sich lassen. Dazu gehört auch, dass es die erste bauliche Maßnahme der Bildungseinrichtung ist, deren Entwurf von einer Frau stammt.

Die denkmalgeschützte Fassade des Ruskin College stammt aus dem Jahr 1913 und blieb erhalten. Das neue, mit Metallschindeln verkleidete Dach kündigt aber bereits von außen an, dass hinter der Fassade etwas konsequent Zeitgenössisches entstanden ist. Die Architekt*innen ergänzten den L-förmige Bestandsbau um drei weitere Gebäudeteile, sodass sich im Grundriss ein S bildet, das zwei Höfe einfasst. Der Haupteingang befindet sich weiterhin im Bestandsgebäude. Dahinter entwickelt sich eine offene Abfolge von Räumen, die fließend ineinander übergehen. Während die öffentlichen Bereiche im zweigeschossigen Sockel des Gebäudes liegen, nehmen die darüber liegenden Stockwerke die Studierendenzimmer sowie die Arbeitszimmer der Stipendiat*innen auf – zum Teil mit Blick auf die Innenhöfe. Zusätzlich zu den gemeinschaftlich genutzten Flächen im Erdgeschoss stehen den Nutzer*innen Dachterrassen zur Verfügung.

Das Konzept der mittelalterlichen Kreuzgänge, das auch in den historischen Quads der Colleges zum Ausdruck kommt, interpretierten die Architekt*innen gänzlich neu. Angrenzend an die beiden Höfe liegen transparente Gänge mit zeitgenössisch gestalteten, gewölbten Elementen – im östlichen Gebäudeteil aus Holz, im westlichen Teil aus Beton. Auf dem Weg zum Auditorium wird den Nutzer*innen dann reichlich Raum zum Verweilen geboten – etwa in den Kreuzgängen oder in Form von Sitztreppen und Podesten. Am Ende dieser Route befindet sich schließlich der Veranstaltungssaal, das Fitzhugh Auditorium. Prägend ist hier die organisch geformte Decke, die den Saal wellenförmig überspannt.

Laut Architekt*innen kostete der Bau rund 29,5 Millionen Pfund, also derzeit rund 35 Millionen Euro. Es wurde vollständig durch das Fundraising-Programm des Exeter College finanziert. (dsm)

Fotos: Hufton + Crow Photography, Paul Riddle, Studio8 Photography, Ceri Edmunds


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