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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Umnutzungsplaene_fuer_das_Heizkraftwerk_Tres_Xemeneies_bei_Barcelona_9905319.html

28.04.2025

Media City unter Schornsteinen

Umnutzungspläne für das Heizkraftwerk Tres Xemeneies bei Barcelona


Dass das ausgediente Heizkraftwerk Tres Xemeneies an der Nordküste Barcelonas ein großartiger Ort für Kunst und Kultur sein kann, hat sich bereits während der Manifesta 2024 gezeigt. Der brutalistisch anmutende Bau mit seinen drei ikonischen Schornsteinen gehörte zu einem ihrer Hauptschauplätze. Angesichts der raumgreifenden Ausstellung in der Turbinenhalle fühlten sich etliche Besucher*innen an die Londoner Tate Modern erinnert.

Schon 2024 hieß es, dass auf dem Areal in Sant Adrià de Besós ein Medienzentrum entwickelt werden soll. Nun konkretisieren sich diese Pläne. Die in Barcelona ansässigen Architekturbüros Garcés de Seta Bonet Arquitectes und Marvel gewannen kürzlich den von der Regierung Kataloniens Generalitat de Catalunya ausgelobten Wettbewerb für eine entsprechende Transformation des Bestands. Dieser stammt aus den 1970er Jahren und soll künftig die Catalunya Media City beherbergen.

Der gemeinsam eingereichte Entwurf beider Büros konnte sich gegen 25 weitere Bewerbungen durchsetzen. E la nave va lautet der Titel ihres Projekts – eine Anspielung auf den gleichnamigen Film von Federico Fellini (deutscher Titel: Schiff der Träume) und dessen „visionäre Welt zwischen Erinnerung, Fantasie und Leben“, so die Architekt*innen. Zugleich bezieht sich dieser Titel auf das Bauwerk selbst, das nicht zuletzt aufgrund seiner Lage unmittelbar am Meer immer wieder mit einem (Raum-)Schiff verglichen wurde.

Dieses Schiff soll nun nach langem Leerstand „weiterfahren“ – und dabei in seiner Erscheinung größtenteils unverändert bleiben. Vorgesehen ist, den Bestand intakt zu lassen und ihm einen transparenten Kubus zur Seite zu stellen. Dessen Fassade soll zur Projektionsfläche für Bilder und Videos werden, die schon von weitem die Media City markieren.

Mittels transversaler Schnitte wollen die Architekt*innen den massiven Baukörper des Kraftwerks durchlässiger und poröser machen, sodass Besucher*innen und Anwohner*innen ihn durchqueren können, um von der Stadt zum Strand zu gelangen. Renderings zeigen auch die Anlage einer langgezogenen, erhöhten Terrasse, die den Blick aufs Meer inszeniert. In Richtung der benachbarten Gemeinde Badalona öffnet sich der Bau mit einer großen Glasfläche und vorgelagertem Balkon.


Die künftige Media City umfasst neben einer spektakulär anmutenden Erlebnis- und Ausstellungsfläche mit circa 5.600 Quadratmetern Größe und 17 Metern Höhe im dritten Stock der Turbinenhalle auch ein Ausbildungsprogramm für rund 2.500 Studierende, einen Inkubator für Unternehmensprojekte und ein Ressourcenzentrum für die audiovisuelle Branche der Region. Daraus ergibt sich ein gigantisches Raumprogramm, das in vier Blöcken organisiert werden soll. Vorgesehen sind unter anderem auch mehrere immersive Räume, ein Auditorium für 250 Menschen, eine 1.500 Quadratmeter große Bibliothek sowie diverse Medienlabore und Produktionsstudios. (da)


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