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05.12.2022

Moderne Kunst in historischer Hülle

Umbau zum Museum von the next ENTERprise in Wien


Zu Beginn des Jahrtausends war das Büro the next ENTERprise (Wien) mit expressiven Bauten wie dem Strandbad Kaltern südlich von Bozen und einer Freiluftbühne im niederösterreichischen Grafenegg bekannt geworden. Im Unterschied zu den vorgenannten Projekten entstanden die neuen Ausstellungsflächen der Heidi Horten Collection nach Plänen der Architekt*innen im städtischen Umfeld Wiens: Die Räumlichkeiten befinden sich in einem für diese neue Nutzung zum Museum Palais Goëss-Horten transformierten Bestandsbau aus den 1860er Jahren. Dieser wiederum steht innerhalb eines prominenten Baublocks im ersten Wiener Gemeindebezirk, im sogenannten Hanuschhof in unmittelbarer Nähe zu Staatsoper, Hotel Sacher sowie Albertina.

Der Zugang zum neuen Museum erfolgt durch zwei seitliche Toreinfahrten in der Hanusch- und Goethegasse. Der bisher vernachlässigte Hof wurde zum Skulpturengarten umgestaltet. Präsentiert wird die Kunstsammlung der zu Jahresanfang verstorbenen Kaufhauserbin Heidi Goëss-Horten auf einer Fläche von 1.500 Quadratmetern hinter den historischen Bestandsfassaden. Dafür planten die Architekt*innen Einschnitte in den umfassenden U-förmigen Baukörper, die dem Eingangsbereich Platz bieten und mittels fünf Fenstertüren eine Beziehung zwischen Museumsvorplatz und Innenraum konstituieren sollen. Vollständig abgebrochen wurde hingegen das vormalige Kanzleigebäude der Erzherzöge von Österreich-Teschen, das seit 1914 den Innenhof einnahm.

An seiner Stelle ragt nun ein neuer Museumstrakt mit einer Gesamthöhe von 18 Metern empor – ohne dabei den lichten Raum durch Geschosse zu zergliedern und dadurch in seiner Wirkung zu schmälern. In dem bis zum Gebäudedach geöffneten Raumkörper sitzen drei stützenfreie, zueinander leicht verschwenkte Plateaus mit einer Fläche von jeweils 240 Quadratmetern. Dem Lichtkonzept entsprechend, das durch das Büro von Christian Ploderer (Wien) erarbeitet wurde, sind die Unterseiten der vermeintlich im Raum schwebenden Plattformen als Leuchtdecken ausgebildet.

Metallene Freitreppen, die die Ebenen miteinander verknüpfen, geleiten die Besucher*innen nicht nur von Ebene zu Ebene, sondern auch in den sogenannten Tea Room, der in der ersten Etage zu finden ist. Durch den Künstler Markus Schinwald als Rückzugsort gestaltet und mit einer Arbeit von Hans Kuppelwieser ausgestattet, soll er vornehmlich der Entspannung dienen. Produktivität bestimmt hingegen das zweite Stockwerk, das ein Kreativatelier für Kinder und Jugendliche bietet, ebenso wie das dritte Geschoss, das die Büroräume des Museumspersonals beherbergt. (ree)

Fotos:
Lukas Schaller


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