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22.09.2025

New Work in der Wäschefabrik

Umbau von Bollinger + Fehlig Architekten in Berlin


Der Berliner Wedding ist bis heute von monumentalen Backsteinbauten geprägt, die einst dem produzierenden Gewerbe dienten. Manche dieser Gebäude sind längst verschwunden oder stehen leer, andere haben eine zweite Karriere angetreten. Zu ihnen gehört die denkmalgeschützte Berliner Wäschefabrik, die kürzlich nach Plänen von Bollinger + Fehlig Architekten (Berlin) saniert und zu Büroflächen umgebaut wurde.

Die Anlage wurde Anfang des 20. Jahrhunderts von Martin Punitzer in Eisenbetonskelettbauweise errichtet. Sie steht direkt an der S-Bahntrasse unweit der stadtbekannten, kulturell genutzten Gerichtshöfe. Der große, dreieckige Block mit Innenhof war stark kriegsbeschädigt, Teile der Kubatur gingen verloren. Mit der Sanierung wurde die einstige Wäschefabrik nun baulich ergänzt und wieder in ihre ursprüngliche Form gebracht.

Die neue Nutzung fällt pragmatisch aus: Auf sechs Geschossen entstanden bei einer Nutzfläche von 14.600 Quadratmetern Büros, die in bis zu 16 Einheiten aufteilbar sind. Sie lassen sich variabel zwischen Großraum und Zellenstruktur organisieren. Auftraggeber des explizit mit seiner Flexibilität beworbenen Projekts war das international tätige Immobilienunternehmen Westbrook Partners, das rund 19,6 Millionen Euro investierte.

Architektonisch setzen sich die Ergänzungen vom Bestand ab, ohne ihn grundsätzlich infrage zu stellen. Auffällig sind die Aufstockungen in Holz- und Holzhybridbauweise – unter anderem auf dem Kopfbau mitsamt Pergola sowie im nördlichen Teil des Blocks. Umgesetzt wurden diese Additionen gemeinsam mit SFB Bauingenieure (Berlin). In formaler Hinsicht verweisen Architekt*innen bei diesen Ergänzungen auf das „textile Erbe“ der Fabrik, das sich in Falten und V-Formen der neuen Fassadenelemente spiegeln soll.

Darüber hinaus ebenfalls neu gestaltet wurde der zuvor vollständig versiegelte Innenhof: nolte gehrke landschaftsarchitekten (Berlin) haben Bäume, Grünflächen und Sitzgelegenheiten ergänzt. (gk)

Fotos: Marcus Ebener


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