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14.04.2022

Therapie auf dem Gutshof

Umbau und Erweiterung bei Kopenhagen von Leth & Gori


40 Kilometer südwestlich von Kopenhagen, in der ländlich geprägten Umgebung der Kleinstadt Borup, liegt Stubberupgård, eine Wohn- und Pflegeeinrichtung der Sozialpsychiatrie Kopenhagen. Sie bietet Menschen mit psychischen Problemen einen ruhigen, geschützten Raum für die Bewältigung und Gestaltung ihres Alltags. Der ehemalige Bauernhofkomplex wurde nun nach einem Entwurf von Leth & Gori modernisiert und neu gestaltet. Umgesetzt wurde das Bauvorhaben im Rahmen einer strategischen Partnerschaft zwischen der Stadtverwaltung Kopenhagen als Auftraggeberin und DSP PLUS, bestehend aus den Kopenhagener Büros Leth & Gori, Rørbæk og Møller Architects, EKJ Consulting Engineers und Schul Landscape Architects sowie dem Hauptauftragnehmer Jakon (Ballerup).

Das Projekt umfasste den Umbau und die Renovierung von Bestandsgebäuden sowie einen Neubau. Insgesamt stehen auf dem Gelände nun 44 Wohneinheiten für betreutes Wohnen zur Verfügung. Hauptaugenmerk der Architekt*innen lag auf der Erstellung eines neuen Masterplans, der die räumlichen Verbindungen zwischen den historischen Gebäuden – ehemalige Ställe, Kutschen- und Gästehäuser – und den neuen Wohnungen sowie den umgebenden Höfen und Gärten verstärkt. Ziel war die Kreation einer harmonischen Einheit mit zahlreichen Treffpunkten. Die neu geschaffenen, gemeinsam genutzten Bereiche sollen das Zusammengehörigkeitsgefühl und nachbarschaftliche Interaktionen fördern.

Im Rahmen des Projekts entstanden neu gestaltete Wohnungen mit Küchenzeile und eigenem Bad, die die bisherigen kleinen Wohneinheiten mit Gemeinschaftsbädern ersetzen und den Bewohner*innen mehr Eigenständigkeit ermöglichen. Das zweigeschossige Hauptgebäude beherbergt nach Sanierung und Umbau im Erdgeschoss Büros und Besprechungsräume für die Mitarbeiter*innen, während im Obergeschoss sechs Wohnungen um einen gemeinsamen Aufenthaltsraum herum angeordnet sind. In zwei kleineren Bestandsbauten finden sich weitere Unterkünfte.

Der eingeschossige, mit Ziegeln verkleidete Neubau wurde in Form zweier lang gestreckter Flügelbauten rechts und links eines alten Stallgebäudes aus Feldstein errichtet, sodass ein T-förmiges Ensemble entstand. Der Stall wurde restauriert und dient als flexibler Aktivitäts- und Lagerraum. Eine seiner früheren Außenwände, die aus dem Jahr 1874 stammt, bildet nun eine Innenwand im Gemeinschaftsraum. Die Gebäudeflügel nehmen 14 Zweizimmerwohnungen sowie eine Gemeinschaftsküche mit Essbereich, einen kleinen Fitnessraum und eine Werkstatt auf.

Bei der Umsetzung wurde den Architekt*innen zufolge großer Wert auf nachhaltige Lösungen und wohnliche Materialien gelegt, die zugleich die Robustheit eines Bauernhauses aufgreifen sollen. Die Innenräume präsentieren sich mit roh belassenen, haptischen Oberflächen. Insbesondere die optimale Versorgung mit Tageslicht sei ein Schlüsselwort für den Entwurf gewesen, der mit einem „heilenden architektonischen Rahmen“ zu den therapeutischen Zielen der Einrichtung beitragen soll. (da)

Fotos: Laura Stamer


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