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20.02.2025
Fundgrube Material
Umbau eines Reihenhauses in London von Khan Bonshek
Wenn Architekt*innen die Freiheit haben, einem Haus beim Umbau den eigenen Stempel aufzudrücken, so nutzen sie diese. Besonders, wenn sie für sich selbst bauen. Im Londoner Viertel Stratford transformierte das noch junge Büro Khan Bonshek ein viktorianisches Reihenhaus aus dem späten 19. Jahrhundert und gestaltete dabei einen heterogenen Innenraum, den sie nun auch beziehen.
Der Bestand stammt wie seine Geschwister aus einer Zeit akuten Raummangels und wurde als platzsparendes Two-up two-down für Arbeiter*innen konzipiert. Büropartnerin Sabba Khan erlebte hier ihre Jugend und übernahm das Haus vor einigen Jahren von ihrem Vater. Inzwischen bewohnt sie mit Partner Mark Bonshek die 108 Quadratmeter und nutzt das gemeinsame Büro im Dachgeschoss.
„Keiner von uns glaubt an Minimalismus“, sagt Khan in einem Interview, „denn so funktioniert das Leben nicht.“ Treffender könnte man den Ansatz der beiden nicht beschreiben. Ihr Wohnumfeld ist eine collagenhafte Anmutung. Im Zuge des Umbaus entfernten sie Wände zum Flur, ergänzten einen Anbau mit Oberlichtern und öffneten das Treppenhaus zum Dachgeschoss, das nun von einer Gaube bekrönt wird. Sämtliche Fügungsstellen blieben dabei sichtbar und nahezu jede Perspektive erlaubt nun den Anblick von verschiedenartig behandeltem Holz, Ziegel und Putz.
Im Gegensatz zum Innenraum verrät die Hausfront den Umbau nicht direkt, da die meisten formalen Elemente erhalten sind oder aufgearbeitet wurden. Trotzdem kündigt sich Khan Bonsheks Vorliebe zum Vermischen und Gestalten von Werkstoffen an. So findet sich hier beispielsweise ein Türblatt mit geometrischem Holzmosaik und eine gegossene Eingangsrampe, die mit Bruchstücken von altem Marmor versehen ist.
In fünf Jahren Bauzeit haben sie zu einem großen Teil selbst mit angefasst, erklären Khan Banshek. Die konstruktiven und technischen Arbeiten am Dach führte eine Baufirma aus, doch den Rest habe das Paar selbst oder mit Hilfe Bekannter umgesetzt. Das reichte vom Anfertigen sämtlicher Einbauten und Möbel bis hin zu konstruktiven Eingriffen. Bei letzteren konnten die Architekt*innen jedoch beruhigt auf einen Ingenieur vertrauen. Die Kosten für den Totalumbau betrugen nach Angaben umgerechnet rund 181.000 Euro. (tg)
Fotos: James Retief
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