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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Umbau_eines_Bauernhauses_bei_Bilbao_von_AZAB_7672499.html

09.07.2021

Zwischen Obstgärten und Weiden

Umbau eines Bauernhauses bei Bilbao von AZAB


Von der Revitalisierung alter Bauernhäuser bis hin zum Scheunenumbau – die Wiederbelebung ländlicher Bestandsarchitektur boomt auch in Spanien. Im Städtchen Loiu, nördlich der Ausläufer von Bilbao, haben AZAB (Bilbao) 2020 den Umbau eines Bauernhauses aus den 1980er Jahren fertiggestellt. Nun beherbergt der zweigeschossige Solitär Wohneinheiten für ein älteres Paar und ihre erwachsene Tochter.

Das RE-House Txorisolo etxea – zu Deutsch in etwa Vogel-Solo-Haus – vereint die landwirtschaftliche Arbeit des Ehepaares und die selbstständige Tätigkeit der Tochter im Bereich Karriere-Mentoring unter einem Dach. AZAB entschieden sich bewusst gegen eine Anbiederung an den dörflichen Kontext und hoben stattdessen den kontextlosen Charakter des am Rande von Loiu gelegenen Grundstücks hervor. So entstand eine eher abstrakte Architektur, die tatsächlich an ein großes Vogelhaus erinnert und zwischen Obstgärten und Weiden fast ein wenig verloren wirkt.

Beide Einheiten sind einerseits zur autonomen Nutzung ausgelegt, andererseits sollen sie aber auch ein Miteinander innerhalb der Familie fördern. Im Erdgeschoss, das zuvor der Lagerung von landwirtschaftlichen Erzeugnissen diente, wurde auf 110 Quadratmetern Nutzfläche altersgerechtes Wohnen für die Eltern realisiert. Hier bezieht sich das Haus mit großen verglasten Flächen auf den Außenraum, transluzente Vorhänge bieten die Möglichkeit das Außen abzuschirmen. Erschlossen wird das Haus durch einen gemeinsamen Eingang für beide Parteien. Eine Küche mit Essbereich sowie ein Wohnzimmer orientieren sich zu den Längsseiten, die Nassbereiche und zwei Schlafzimmer sind im Rücken des Hauses untergebracht.

Die knapp 100 Quadratmeter große Wohnung der Tochter befindet sich im Obergeschoss und wird durch eine separat abgetrennte Treppe im Zentrum des Baukörpers erschlossen. Diese mündet in die Küche, um die sich eine Abfolge von Räumen in ähnlichen Dimensionen gruppiert. Hier ist die Fassade zu den Kopfseiten des Hauses komplett geschlossen. Zu den Längsseiten sind je drei konventionelle Lochöffnungen eingepasst, die mit dicken Fensterläden verschlossen werden können. Sie nehmen das Ornament der Fassade auf und verschmelzen so im geschlossenen Zustand mit ihr.

Text: Ida Rewicki

Fotos: Luis Díaz Díaz


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