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06.08.2025

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Licht und Luft im Bungalow

Umbau bei München von architekturbüro eder


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Im südlich von München gelegenen Gauting wurde kürzlich ein Bungalow aus den 1960er Jahren saniert und umgebaut. Dabei gelang es dem jungen architekturbüro eder (München), den äußeren Charakter des Wohnhauses zu wahren und das Innere durch präzise Eingriffe mit mehr Licht und Luft zu versorgen.

Geplant wurde der 1968 fertiggestellte Bungalow vom Architekten Wolfgang Geremus als Teil einer Gartensiedlung in unmittelbarer Waldnähe. Weiß getünchte Ziegel bilden den L-förmigen Baukörper, ergänzt um schwarz lasiertes Holz, das sowohl für die Fensterrahmen als auch für den auskragenden Dachkasten des Flachdachs verwendet wurde. Neben dem Erdgeschoss umfasst das Haus auf dem 800 Quadratmeter großen Grundstück noch einen Teilkeller und eine Garage.

Die private Bauherrschaft wünschte sich eine großzügigere Wohnfläche. Diese musste allerdings innerhalb der bestehenden Kubatur geschaffen werden, da in der Siedlung keine größeren Baumassen als Nachverdichtung erlaubt waren. Entsprechend unauffällig passten die Architekt*innen das Äußere in erster Linie bautechnisch an. Eine 16 Zentimeter starke Aufdachdämmung führt die Entwässerung nicht mehr in die Dachmitte, sondern nach außen. Der Keller erhielt eine Perimeterdämmung und die Fenster wurden erneuert.

Im Innenraum legten die Architekt*innen hingegen die Oberflächen gründlich frei und reorganisierten den Grundriss. Einige Innenwände ließen sie zurückbauen, darunter auch tragende, die durch Stahlträger ersetzt wurden. Zudem entfernten man große Teile der abgehängten Decke, wodurch das flache Dachtragwerk samt Betonstürzen sichtbar wird. Den Bodenbelag über der neuen Flächenheizung bildet Fischgrätparkett aus Eiche.

Die Eingriffe nehmen den Nebenräumen des Bungalows ihre vormals leicht beklemmende Atmosphäre und schaffen ein flüssigeres Raumgefüge, das sich bis ins Untergeschoss zieht. Dieses kann durch einen kleinen Tiefhof direkt von außen erschlossen werden und erhält so auch Tageslicht. Das sogenannte Spiegelkabinett, das Toilette und Haustechnik verkleidet, sorgt für zusätzlichen Lichtreflex.

Über circa 200 Quadratmeter Wohnfläche kann sich die Bauherrschaft freuen, plus 100 Quadratmeter zusätzliche Nutzfläche, etwa in Keller und Garage. Insgesamt umfasst das Haus rund 350 Quadratmeter Bruttogrundfläche. Das Projekt wurde für seinen „wichtigen Beitrag zur Umbaukultur“ mit dem BDA Preis Bayern 2025 ausgezeichnet. (tg)

Fotos: Sebastian Schels


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

10

noch ein Architekt | 16.09.2025 13:16 Uhr

Atmosphäre

Ich schließe mich stabuBmeier an: die neuen Räume wirken, gerade mit dem dunklen boden, den ich eigentlich mag, etwas trostlos. wo bleibt die wärme und eleganz, die der ursprüngliche Bungalow doch ausgestrahlt hat? die beschriebene Beklemmung kann ich nur in nebenräumen erkennen, nicht in den hauptzimmern. gerade das bestandsfoto vom eingangsbereich innen sieht nach einem eigentlich schönen bestand mit sehr differenzierten räumen aus - schade dass diese elemente innen nicht erhalten worden sind.

davon abgesehen natürlich ein tolles projekt.

9

stabuBmeier | 11.08.2025 14:45 Uhr

Leider

ein
sterbenslangweiliger
Umbau.

Dabei waren doch so viele gute Vorlagen im "Altbau",
um diese genüsslich aufzunehmen.

Alleine die Farben hätten doch des Gestalters
Phantasie beflügeln müssen.

Sehr schade.

8

Max | 08.08.2025 10:37 Uhr

GEG

Zur energetischen Sanierung: Das GEG fordert doch (innerhalb von zwei Jahren) nach Erwerb nur eine energetische Sanierung der obersten Gechossdecken bzw. des Daches . Die restlichen Bauteile müssen meines Erachtens beim Austausch nur bauteilbezogen die Vorgaben von Anlage 7 des GEG erfüllen.
Ansonsten sehr lobenswert. So ein Projekt anzusehen, öffnet auch ein bisschen den eigenne Horizont. So wie man es bei Nidus auch oft hat.

7

auch ein | 08.08.2025 10:20 Uhr

architekt

schöne renovation, ich hätte aber schön schneeweisse rigipsplatten unter die decke gemacht, diese latten-orgie macht nur ein grosses durcheinander....

6

Sieben | 07.08.2025 16:08 Uhr

1970

Eine energetische Sanierung der Fassaden ist nicht unbedingt notwendig, wenn so gebaut wurde, wie es in den 1970er Jahren für Bungalows üblich war: 24 cm KS, ca. 10 cm Dämmung, Vormauer aus Klinker 11,5 cm. Damals konnte man so etwas noch bezahlen, und wie man sieht, funktioniert es nach über 50 Jahren immer noch. Das ist nachhaltig.
Vermutlich, weil ich in so einem Haus gelebt habe, wirkt auf mich der ursprüngliche Zustand innen sympathischer als der neue. Außer dem Herausnehmen von Wänden hätte man für mich nur die braunen Holzdecken ändern müssen.

5

auch ein | 07.08.2025 14:55 Uhr

architekt

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ich hätte ne schöne ruhige fatzeglatte rigipsdecke reingehängt. diese holzlattenorgie macht das derart unruhig

4

peter | 07.08.2025 11:37 Uhr

@2 / notwendigkeit

wieso ist die energetische sanierung der fassaden notwendig? wünschenswert wäre sie sicherlich, aber technisch und finanziell ist sie oft gar nicht (oder nicht sinnvoll) möglich.

3

Arcseyler | 07.08.2025 03:25 Uhr

.de

Im wesentlichen eine Reduktion durch Rückbau, ein bauliches sezieren. Ein Prozess als Gestaltung.

2

KuMiKö | 06.08.2025 17:13 Uhr

Energetische Sanierung

Sehr schön gemacht. Aber wie hat man die (notwendige) energetische Sanierung der Fassaden umgangen?

1

Simon | 06.08.2025 16:29 Uhr

----------------------

Zugegeben, ich habe als Kind der späten 70er und frühen 80er eine gewisse Sympathie für diesen relativ verbreiteten Typus der Bungalow Bauten dieser Zeit. Irgendwie war als Kind doch jeder einmal Gast in so einem Haus.

Umso mehr erfreut es mich, dass man mit dieser Substanz respektvoll und wertschätzend umgeht. Nicht plattmachen, sondern erhalten. Immer noch die nachhaltigste Form des Themas Nachhaltigkeit.

Erstaunlich auch, wie anpassungsfähig und flexibel diese Bauweise dann doch ist.

Mit einigen relativ wenigen Handgriffen, und einem neuen Materialmix entsteht eine frische Moderne und vor allem wohnliches zuhause.

Ich finde es große Klasse. Toll gemacht!

 
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