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23.03.2010

Architekturkritik ist Schweizkritik

Stadtwanderer Loderer pensioniert sich


Was machen freiberufliche Angehörige kreativer Professionen, wenn sie 65 werden? Sie gehen in Rockerrente wie z. B. die hannoverschen Scorpions, die ihre letzte Platte und ihre letzte Tournee soeben vorgelegt bzw. begonnen haben.

Um die Scorpions ist es sicher nicht schade. Aber wenn ein kreativer Kopf wie der 1945 geborene Schweizer Architekturkritiker und „Stadtwanderer“ Benedikt Loderer „sich pensioniert“, muss man dann damit rechnen, dass er künftig den Mund hält? Hoffentlich nicht. So ist sein Abschied von der Hochparterre auch „wenigstens vorläufig definitiv“, wie es in der Einladung zur Abschiedsausstellung an der ETH Zürich im typisch unernsten Loderer-Slang heißt. Der Titel seiner Zwischenbilanz: „Architekturkritik ist Schweiz-Kritik“. Loderer war maßgeblich an der Pressekampagne beteiligt, die zum Erhalt des Kongresshauses Zürich von Moser Häfeli Steiger beitrug.

Rückblick: Benedikt Loderer, den alle nur „Beno“ rufen, ist der Erfinder und Gründungschef der kiosktauglichen Architektur- und Designillustrierten „Hochparterre“, die ab 1988 im Verlag Curti Medien erschien. Sie erlangte in der Schweizer Medienszene schnell eine große Bedeutung, was den Verlag jedoch nicht daran hinderte, den Titel in die Pleite zu führen. Im Sommer 1991 kaufte die Redaktion ihn für einen Schweizer Franken und betrieb die Hochparterre fortan in eigener Regie – erfolgreich. Geld wurde anfangs vor allem mit der Auftragsproduktion von Verlagsbeilagen und Katalogen verdient.

Bereits 1997 gab Loderer den Posten des Chefredakteurs, der in der Schweiz „-redaktor“ heißt, an seinen alten Hochparterre-Mitstreiter Köbi Gantenbein ab, war aber fortan als „Stadtwanderer“ weiterhin Kolumnist und Autor für die Hochparterre und überdies als „Präsident des Verwaltungsrates“ und Hauptaktionär weiterhin auch wirtschaftlich engstens mit dem Blatt verbunden.

In Zürich werden nun „die Werkzeuge und Wirkmittel“ des Stadtwanderers ausgestellt: „die Notizbücher, die Videos, die Kernartikel und die Lebensbücher“. (-tze)

Ausstellung „War das alles? Eine Zwischenbilanz“ vom 29. März bis 1. April 2010
Vernissage: Montag, 29. März 2010, 18 Uhr. Es sprechen Köbi Gantenbein, Arthur Rüegg und Beno Loderer.
Ort: ETH Zürich, Hönggerberg, HIL, Foyer Auditorium E4



Zum Thema:

www.hochparterre.ch


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