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17.10.2017

Herz und Nieren des Quartiers

Stadtbad in Nauen von Tchoban Voss


Der kleine Neubau für das Stadtbad Nauen, entworfen und umgesetzt von Tchoban Voss Architekten aus Berlin, soll eine große Aufgabe übernehmen: die Nachbarschaft des östlichen Innenstadtbezirks in Nauen ganzjährig beleben. Angeboten werden in dem neuen Gebäude seit dem Sommer zusätzlich zum Badebetrieb ein Café mit Multifunktionsraum und ein Wellnesscenter. Das Projekt ist Ergebnis eines Wettbewerbs, dem auch ein Bürgerbeteiligungsverfahren vorausgegangen war. Die Stärkung des Viertels war dabei als wichtiges Ziel formuliert worden, und die Möglichkeit, den Betrieb des Stadtbads über den Sommer hinaus aufrechtzuerhalten, spielt eine entscheidende Rolle, da das Freibad vorher nur drei Monate im Jahr geöffnet war.

Die Funktionen für das Freibad und die neuen Nutzungen für Gastronomie und Wellness sind in zwei separaten, nierenförmig geschwungenen Baukörpern untergebracht, die durch ein gemeinsames Dach verbunden werden; insgesamt umfasst der Neubau 630 Quadratmeter Bruttogrundfläche. Für die Juryentscheidung war diese funktionale Aufteilung wichtig, da sie die sommerlichen von den ganzjährig genutzten Bereichen trennt. So sind im südlichen Teil das Café, eine Beratungsstelle sowie der neue Wellnessbereich untergebracht. Der nördliche Baukörper beinhaltet die Kasse für das Freibad, die Umkleiden, Räume für den Bademeister und andere Mitarbeiter sowie ein Lager. Beide Bereiche sind separat vom Vorplatz aus zugänglich und können somit unabhängig voneinander genutzt werden.

Die Fassade besteht aus einem vorgefertigten polygonalen Holzrahmen mit Zweifachverglasung und gedämmten Holzpaneelen in den geschlossenen Fassadenbereichen. Das Dach ist aus geformten Holzleimbindern konstruiert, das breite Attikaband, das durch die Verbindung der Baukörper eine Torsituation ausbildet, markiert den Eingang zum Stadtbad. Der Vorplatz, der in den Visualisierungen des Wettbewerbs noch mit einer geschwungenen Betonmauer und einer markanten Freitreppe dargestellt worden war, ist letzten Endes – ergänzt um die Rollstuhlrampe und die Standard-Gitterzaunanlage – etwas vorstädtischer ausgefallen. Ansonsten sind sich Wettbewerbsdarstellung und realisierter Bau sehr ähnlich. Ob die Belebung des Quartiers gelingt, wird sich diesen Winter ja schon zeigen.

Fotos: Lev Chestakov


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Zu den Baunetz Architekt*innen:

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