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12.02.2024

Pufferzonen und Mandelbäume

Sozialwohnungskomplex bei Barcelona von HArquitectes


Im Ballungsraum Barcelona sind in den letzten Jahren einige öffentlich geförderte, architektonisch anspruchsvolle Wohnbauten entstanden. Dazu gehört beispielsweise Spaniens derzeit größtes Wohnhaus in Holzbauweise. Ein weiteres ist der Wohnkomplex 1737 Gavà, der 2022 in der südlich der katalanischen Hauptstadt gelegenen Gemeinde Gavà fertiggestellt werden konnte. Er zeichnet sich durch seine sozialen ebenso wie gestalterischen Ambitionen aus: Im Auftrag von IMPSOL (Metropolitan Institute of Land Development and Property Management) entstand hier ein aus drei gestaffelten Baukörpern bestehendes Ensemble mit 136 Sozialwohnungen. Der Entwurf stammt von HArquitectes (Barcelona). Sie konnten sich in einem 2017 ausgelobten Wettbewerb durchsetzen.

Der dreiteilige Komplex, der als Stahlbetonkonstruktion errichtet wurde, befindet sich zwischen der hügeligen Serra de les Ferreres und dem Fluss Llobregat. Auf einer Bruttogrundfläche von rund 16.500 Quadratmetern legten HArquitectes drei sechsgeschossige, unterschiedlich ausgerichtete Volumen an, die sich in die Hanglage einpassen. Zentrales Element jedes Baukörpers sind mehrere kleine Innenhöfe, um die sich ab dem ersten Stockwerk Flure sowie Badezimmer und Toiletten von vier Wohnungen pro Geschoss gruppieren. Dieser vollflächig verglaste Bereich lässt sich auch als erweiterter Wohnraum nutzen.

Entlang der Außenwand verläuft ein durchgehender, 1,50 Meter breiter Streifen, der als Terrassenfläche für die Wohnungen dient. So entsteht – zusätzlich zu dem innenliegenden, zum Hof ausgerichteten Korridor – ein weiterer räumlicher Puffer. Der umlaufende Außenraum, der mit filigranen Holzstützen versehen wurde, verleiht den Gebäuden zugleich einen luftig-leichten Charakter.

Innerhalb der Wohnungen wird den einzelnen Räumen keine feste Nutzung zugeschrieben. Sie bestehen aus mehreren identischen Modulen mit je einer Fläche von 10,60 Quadratmetern, die als Wohnzimmer, Küche oder Schlafzimmer genutzt werden können. Prägende Materialien sind neben den Oberflächen aus Sichtbeton weiß verputze Wände, rotbraun geflieste Fußböden und Fensterrahmen aus Holz .

Während in den Obergeschossen viel Tageslicht in die Räume gelangt, wurde das teilweise in den Boden versenkte Erdgeschoss als dichter Sockel konzipiert. Hier brachten die Architekt*innen den Eingangsbereich sowie die gesamten Parkplätze unter. Damit entschied man sich gleichzeitig gegen eine unter dem Gelände liegende Tiefgarage und für weniger versiegelte Fläche. Viel Wert legten HArcquitectes auf die Begrünung. Gepflanzt wurden einheimische Sträucher, Mandel-, Johannisbrot- und Olivenbäume. (dsm)

Fotos: Adrià Goula



Zum Thema:

Die Baunetzwoche#598 widmet sich ausführlich dem Sozialen Wohnungsbau im Ballungsraum Barcelona.


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