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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Schwimmbad_in_Slowenien_von_Enota_8461132.html

20.12.2023

Dickes Dach

Schwimmbad in Slowenien von Enota


Novo mesto (früher deutsch: Rudolfswerth) ist eine Kleinstadt am südöstlichen Rand von Slowenien, knapp vor der Grenze zu Kroatien. Am Stadtrand steht ein – im Vergleich zur Größe der Stadt – ungewöhnlich großes Velodrom. Es stammt aus dem Jahr 1996 und wurde damals eigens für die Bahnweltmeisterschaften der Junioren errichtet. Um die Attraktivität zu erhöhen, erhielt die Bahn 2016 ein Tragluftdach sowie weitere Angebote für Leichtathletik, Hand- und Basketball. Da aber auch diese Maßnahmen noch nicht genügend Menschen an den Stadtrand lockten, wurde die Anlage nun um ein Schwimmbad erweitert. Den offenen Architekturwettbewerb für die Aufgabe gewannen 2020 Enota Architects (Ljubljana).

Enota argumentierten, dass neben die weiße, nachts von innen leuchtende Bubble des Velodroms kein zweiter Leuchtturm gesetzt werden sollte. Stattdessen ließen sie das geforderte Programm zur Hälfte in die Landschaft eingraben, sodass nur ein dunkles, abstrakt geformtes Dach wie schwebend über der Landschaft erscheint. Im ungewöhnlich hohen Dachkörper ist außerdem die für den Badebetrieb notwendige Technik untergebracht. Die Dachunter- und innenseiten sind in Quietschgelb gestrichen. Die dunkle Holzverkleidung außen soll das Dach hingegen optisch mit dem nahen Wald verknüpfen.

Innen nutzten Enota die gegebenen Höhenunterschiede des Geländes, um die beiden Pools auf zwei Ebenen zu setzen. Dazwischen spannt sich eine innere Landschaft aus Stufen und Terrassen auf, die von den Besucher*innen zum Zuschauen und Ausruhen genutzt werden kann. Die raumhohen Glasfassaden lassen zudem eine direkte visuelle Verbindung zwischen den Außenräumen um das Schwimmbad und dem Inneren entstehen. Die Architekt*innen sprechen von einem „amphitheatralen“ Effekt. Trotz dieses hohen Glasfassadenanteils soll das Schwimmbad insgesamt energiearm und kosteneffizient betrieben werden können, da ein Großteil seiner Außenwände in der Erde verborgen bleibt. Als Gesamtbaukosten geben Enota sieben Millionen Euro an. (fh)

Fotos: Miran Kambič


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