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14.07.2025

Weiterbauen im Block

Schulerweiterung in Versailles von Atelier Serge Joly Architectes


Der Schulkomplex Lully-Vauban liegt in einem dicht bebauten Block innerhalb des historisch gewachsenen Gefüges von Versailles. Trotz der beengten räumlichen Verhältnisse wurde das Ensemble aus Vor- und Grundschule sowie Tanz- und Musikschule bereits mehrfach erweitert – zuletzt 2016 durch ein Konservatorium, realisiert vom Büro Joly & Loiret.

Im vergangenen Jahr konnte Serge Joly nun eine weitere Ergänzung fertigstellen – jetzt mit seinem neuen Büro Atelier Serge Joly Architectes (Paris/Marseille). Zu entdecken ist ein mit hellem Klinker verkleideter Bau, der sich unaufdringlich in die heterogene Struktur einfügt. Der von der Stadt Versailles in Auftrag gegebene Neubau beherbergt einen Speisesaal, einen Motorikraum, einen Orchesterproberaum für das Konservatorium sowie Räume für die Ganztagsbetreuung.

Das neue Volumen reiht sich als länglicher Baukörper zwischen die ähnlich geschnittenen und ausgerichteten Bestandsbauten. Seine Positionierung gliedert den Außenraum in zwei differenzierte Höfe – einen für die Vor- und einen für die Grundschule. Der Hauptzugang erfolgt über einen schmalen, überdachten Vorplatz, der gestalterisch an den eingeschossigen Bestand entlang der Straße anknüpft.

Im Erdgeschoss des Neubaus sind hauptsächlich die Räume der Vorschule untergebracht. Speise- und Motorikraum profitieren von hohen Decken, großen Fensterflächen und einem direkten Zugang zum Freibereich. Sich zu beiden Seiten öffnend, dient der Speisesaal zudem als räumlicher Vermittler zwischen den Höfen. Das Obergeschoss beherbergt die Betreuungsräume der Grundschule, die sich um eine kleine Terrasse orientieren, sowie den Orchesterraum. Drei Treppenhäuser ermöglichen eine unabhängige Erschließung der unterschiedlichen Nutzungsbereiche.

Materialität und Kubatur nehmen deutlich Bezug auf den Bestand. Erkennbar sind Referenzen sowohl an die hell verputzten Bauten der 1950er- und 1980er Jahre als auch an das 2016 errichtete Konservatorium. Neubau wie Konservatorium sind mit cremeweißen Klinkern verkleidet. Ergänzt wird die reduzierte Palette außen wie innen durch Holz, das für Decken, Innenwände sowie Fenster- und Türrahmen zum Einsatz kam. Die Baukosten für das 1.000 Quadratmeter große Gebäude geben die Architekt*innen mit rund 3,7 Millionen Euro an. (dsm)

Fotos: Schnepp Renou



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