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18.11.2021

Dänemarks Beste

Schule von Arkitema in Haderslev


Preise in der Architektur gibt es bekanntlich viele, doch nicht alle stehen für Qualität. Wenn aber eine Schule im schulbauaffinen Skandinavien vom Vergabespezialisten Nohrcon mit dem Preis „Beste Schule Dänemarks“ ausgezeichnet wird, ist sie einen zweiten Blick wert. Die Rede ist von der Erlev Skole in Haderslev im südlichen Dänemark, die fast vollständig aus Brettsperrholz errichtet wurde. Gestaltet hat sie das Büro Arkitema mit Hauptsitz in Aarhus.

Die Schule in Haderslev, einer Kleinstadt rund 60 Kilometer nördlich von Flensburg, umfasst einen Kindergarten und reicht bis zur 6. Klasse. Ihr pädagogisches Konzept richtet sich nach den Ideen des aktivitätsbasierten Lernens. Das heißt, die Kinder sollen sich das Wissen im konkreten Handeln selbst erschließen und nicht einfach nur abstrakten Lernstoff vermittelt bekommen. Das horizontale Gebäude mit tiefem Grundriss bietet für diesen Zweck eine bemerkenswerte Vielfalt an unterschiedlichen Raumformaten. Große Gruppenräume und traditionelle Klassenzimmer werden durch kleine Räume und Flure voller Nischen ergänzt. Organisiert ist die Erlev Skole in jahrgangsbasierten Raumclustern, die – nach Aussage der Architekt*innen – jeweils altersgerecht gestaltet sind.

Strukturell beruht die Schule auf einem kompakten quadratischen Grundmodul – pro Jahrgangscluster eins –, von denen wiederum jeweils vier um einen gemeinsamen Flur angeordnet sind. Diese Untereinheiten münden schließlich in einer großen zentralen Halle mit ausladender Treppenkonstruktion. Die führt hinauf ins Obergeschoss mit einer kleinen Bibliothek. Für gutes Licht in der Fläche sorgen raumgroße Dachaufbauten, wodurch die einzelnen Cluster teils einen doppelgeschossigen Charakter erhalten.

Das Gebäude bietet eine Geschossfläche von 5.800 Quadratmetern für rund 500 Schüler*innen. Altersgerecht bedeutet hier zum Glück nicht quietschbunt, es dominieren außen wie innen helle Holzoberflächen. Stattliche Träger und Lamellendecken bestimmen das Bild. So wird zugleich deutlich, dass die Materialen industriellen Ursprungs sind. Dies gilt auch für die Böden aus Linoleum. Im Außenraum fanden in den Dachaufbauten und umlaufenden Pergolen zudem schlichte feuerverzinkte Metallbauteile Verwendung.

Mit Materialwahl und entspannter Offenheit machen die Architekt*innen deutlich, dass nicht modisch architektonische Akzente, sondern die räumliche Vielschichtigkeit der Schule hier im Fokus stand. (sb)

Fotos: Niels Nygaard


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