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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Schule_in_Wuerzburg_eingeweiht_639675.html

10.09.2008

Konturierter Block

Schule in Würzburg eingeweiht


Passend zum Schulbeginn erreicht uns die Nachricht zum im Sommer 2008 fertig gestellten Deutschhaus-Gymnasium im mainfränkischen Würzburg. Architekten des Schulbaus sind Wulf & Partner (Stuttgart), die für die Generalsanierung des aus dem Jahr 1975 stammenden dreizügigen Bestands sowie den einzügigen Erweiterungsneubau verantwortlich zeichnen.

Die Schule leitet ihren Namen aus der gegenüberliegenden spätgotischen Deutschhauskirche ab. Der Neubau liegt am Ortseingang an der Zeller Straße, die Architekten nutzten diese Position, um den Stadteingang wieder zu markieren und der Schule einen neuen Charakter zu geben. Der viergeschossige Baukörper formt parallel zur Zeller Straße eine klare Raumkante und schirmt gleichzeitig den Schulhof gegen Straßenemissionen ab. Konzeptionell griffen die Architekten auf das Leitbild des „konturierten Blocks“ (Wulf & Partner) zurück, bei dem geometrische Bezüge der Nachbarbebauung aufgenommen und weiterentwickelt wurden. Zudem setzten sie hier vorgefundene Baumaterialien ein, wie z.B. Kupfer, interpretierten deren Aufgabe allerdings neu.

Der Gedanke eines „gemeinsamen Hauses“ bestimmt die Architektur: Eine sich dem Altbau öffnende Klammer aus Kupfer betont die Einheit und verzahnt Alt und Neu. Mit dieser Öffnung wird gleichzeitig der zentrale Pausenhof optisch in den Neubau „herein gezogen“ und an die Erschließung des Neubaus angebunden. Eine verglaste Fuge nimmt die Erschließung des Neubaus auf und bringt Licht bis in die zentrale Halle des Erdgeschosses. Durch die einhüftige Auslegung des Erweiterungsbaues entstehen helle Erschließungsbereiche mit Ausblicken zur Stadt und zur Marienburg. Das Erdgeschoss ist architektonisch abgelöst und öffnet sich zur Straße hin, um der Stadt ein „lebendiges Abbild vom Alltag des Gymnasiums“ zu geben.

Die Obergeschosse wurden zur Stadtseite hin mit zehn Meter hohen Kupferlamellen gestaltet. Einerseits wirkt das Gebäude dadurch als relativ geschlossener Kupferbau, zum Hof hin öffnet es sich dagegen vollständig. Die wärmegedämmte und hinterlüftete Kupferhaut wurde in klassischer Bauweise als Stehpfalzdachdeckung und Schindelfassade realisiert. Auf Grund thermischer Kühlung durch die viergeschossige Erschließungshalle im Sommer konnte auf kostenintensiven Sonnenschutz verzichtet werden; gleichzeitig werden solare Wärmegewinne im Winter genutzt – bedingt durch die großen Fensterflächen in Süden, Westen und Osten.


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Bildnachweis / Fotograf: Zooey Braun

Bildnachweis / Fotograf: Zooey Braun


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