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27.06.2025

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Museum Kloster Zinna in Jüterbog

Sanierung von ARGE Hertzberg Weber Mauruschat


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Die ehemalige Zisterzienserabtei Kloster Zinna liegt im gleichnamigen Ortsteil der brandenburgischen Kleinstadt Jüterbog. Einst eine große Anlage, sind heute noch die spätromanische Klosterkirche, das Abtshaus (um 1430) und das Siechenhaus (um 1350) erhalten. Letztere beherbergen seit einer ersten denkmalgerechten Instandsetzung in den 1960er Jahren das Museum Kloster Zinna. Nach Jahrzehnten der Nutzung hat die Arbeitsgemeinschaft aus Hertzberg Weber Architekten und Ilko-M. Mauruschat (beide Berlin/Potsdam) die Bauten erneut saniert und modernisiert. Die Bauherrschaft lag bei der Stadt Jüterbog. Die ARGE begann bereits 2017 mit der Planung und schloss das Projekt in diesem Jahr ab. 

Der historische Bestand des Abtshauses blieb vollständig erhalten, während die Ausstellungsräume im Erd- und Obergeschoss energetisch und technisch saniert wurden. Um das Raumklima und die Bausubstanz nicht zu gefährden, wurde auf großflächige Dämmung verzichtet. Stattdessen kam neue Gebäudetechnik zum Einsatz, die den Primärenergieverbrauch reduzieren soll, erklären die Architekt*innen. Die Leitungsführung erfolgt im Boden, sodass die Wandflächen frei von Installationen bleiben. Die Heizkörper fügen sich, als Sitzbänke ausgeführt, in die Raumgestaltung ein.

Der Haupteingang zum Museum wurde an die Westfassade verlegt und orientiert sich nun wieder zur Klosterkirche. Neue Rampenanlagen mit glatt gesäuerten Kunststeinoberflächen schaffen einen barrierefreien Zugang zum Museum und stehen im Kontrast zur Ziegelfassade. Aufgrund denkmalschutzrechtlicher Auflagen konnte das Obergeschoss nicht barrierefrei erschlossen werden, weshalb virtuelle Präsentationen diesen Ausstellungsteil im Erdgeschoss abbilden. An der Fassade erfolgten kleinere Instandsetzungsarbeiten.

Das einstige Siechenhaus hatte bereits während des vorangegangenen Umbaus einen stärkeren baulichen Eingriff erfahren, als man hier Verwaltungsräume und Sanitäranlagen im Obergeschoss untergebracht hatte. Diese waren zuletzt jedoch nur noch eingeschränkt nutzbar. Daher ließen die Architekt*innen sämtliche Einbauten aus den 1960er-Jahren entfernen und teilten die Fläche neu auf. Neben der Verwaltung kommen dort jetzt auch ein Veranstaltungsraum sowie Flächen für Wechselausstellungen unter. Die Räume der Destille Klosterbruder verbleiben im Erd- und Kellergeschoss des Siechenhauses.

Das Projekt umfasst knapp 1.870 Quadratmeter Bruttogrundfläche, die Baukosten lagen bei circa 2,89 Millionen Euro brutto (KG 300 und 400), finanziert unter anderem aus Mitteln von Bund, Land und Stadt. Die Förderung umfasste die energetische und technische Ertüchtigung sowie die barrierefreie Gestaltung, jedoch nur kleinere, notwendige Instandsetzungsarbeiten. Für die Überarbeitung der Wandmalereien im Abtshaus wurde ein gesondertes Förderprojekt initiiert. (sbm)

Fotos: Stefan Müller


Zum Thema:

Die Bürogemeinschaft aus Hertzberg Weber Architekten, Ilko-M. Mauruschat und der Architektin Nina Barthélémy öffnet am kommenden Sonntag, 29. Juni 2025, im Rahmen des Tags der Architektur ihre Räume. Besuchen kann man die Architekt*innen von 14 bis 18 Uhr in der Pestalozzistraße 37, 10627 Berlin.


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

6

shw | 03.07.2025 08:23 Uhr

das muss ich mir merken

"Bauherr, Kosten und Normen sind doch nur Herausforderungen, die man überwinden muss"

lol, selten so gelacht.

5

Jan | 01.07.2025 10:46 Uhr

Anspruch

Naja, es geht ja um den Anspruch an einen selbst und die Haltung, mit der man an ein Projekt in Angriff nimmt.

Bauherr, Kosten und Normen sind doch nur Herausforderungen, die man überwinden muss um keine Architektur nach Paragraphen zu entwerfen.

Ein historisches Gebäude zu entkernen und es weiß zu tünchen ist noch lange kein Entwurf aber leider eine Haltung.

4

auch ein | 30.06.2025 09:20 Uhr

architekt

scarpa hin oder her: ich finde es klarer als eine scarpa-sche manieristische über-detaillierung.

schöne helle räume, den bestand erhaltend und aufwertend, ohne show und ohne gebastel

3

dteil | 28.06.2025 22:09 Uhr

Richtig alfons

Sehe ich absolut genauso wie alfons.

Was ein oberflächlicher Kommentar von dir Jan.

Hast wohl noch nie eine kleine aber feine Ausführungsplanung gemacht?
Mit dahinter stehenden Bauherren?
Mit denn rücken zur Wand.
Right?
Kannst doch nicht Scarpa mit irgendwas vergleichen.
Ausnahmeerscheinung in der Architekturgeschichte.
Wie ein Kahn meinetwegen.

2

Alfons Denninger | 27.06.2025 19:40 Uhr

naja...

Naja, das ist jetzt aber doch ein Vergleich von Äpfeln und Birnen (oder sogar Bananen): Scarpa in Verona ein Meisterwerk der europäischen Architektur des 20. Jahrhunderts. Und hier eine kleine energetische und technische Ertüchtigung aus der Hand von normalen deutschen Büros in der deutschen Provinz mit den entsprechenden Rahmenbedingungen. Oder habe ich etwas übersehen?

1

Jan | 27.06.2025 16:28 Uhr

Ausflug

Wie traurig.

Da kann man den Verantwortlichen nur zurufen:

Fahrt mal nach Verona.
Schaut euch an, wie es Scarpa gemacht hat.

Macht es beim nächsten Mal bitte besser.

 
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Ausstellungsraum Abtshaus

Ausstellungsraum Abtshaus

Wandmalerei Abtshaus

Wandmalerei Abtshaus

Obergeschoss Siechenhaus

Obergeschoss Siechenhaus

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