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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Rita_Suessmuth_setzt_den_ersten_Spatenstich_fuer_die_Dorotheenbloecke_in_Berlin_2087.html

24.02.1997

Kompakte Parlamentsbauten

Rita Süssmuth setzt den ersten Spatenstich für die Dorotheenblöcke in Berlin


Vor mehr als 300 Jahren gründete Kurfürstin Dorothea die Dorotheenstadt, ein selbständiges Gemeinwesen, in dem sich schnell städtisches Leben entwickelte. Die Geschichte machte keinen Halt vor dem florierenden Viertel, vor zwei Jahren erst wurde aus der zwischenzeitlich Clara-Zetkin genannten Straße wieder die Dorotheenstraße.
Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth setzte am 24. Februar 1997 den ersten Spatenstich, um nun auch die Dorotheenblöcke wieder zum Leben zu erwecken. 1992 wurden durch den von Axel Schultes und Charlotte Frank gewonnenen städtebaulichen Ideenwettbewerb Spreebogen die Rahmenbedingungen gesetzt. 1994 erhielten fünf Architekturbüros für die weitere Planung den Zuschlag: Busmann + Haberer und Thomas van den Valentyn aus Köln, Pi de Bruijn aus Amsterdam, sowie von Gerkan, Marg und Partner und Schweger & Partner aus Hamburg sollen nun für Individualität und Identität sorgen. Acht Häuser werden auf vier Planungsfeldern entstehen, in Höhe und Struktur (sechs Vollgeschosse und ein Staffelgeschoß) richten sich die Gebäude nach der Berliner Traufhöhe von 22 Metern. Eine westliche Gebäudeachse soll als glasgedeckte Erschließungshalle die beiden beiderseits der Dorotheenstraße entstehenden Blöcke architektonisch und funktional miteinander verbinden.
Drei Altbauten werden mit in die Planung integriert: das Haus des Vereins Deutscher Ingenieure von 1914, die ehemalige Kammer der Technik an der Ebertstraße, das von Paul Wallot entworfene Reichstagspräsidentenpalais und das 1857 errichtete Haus des Zimmermanns Sommer in der Dorotheenstraße. Insgesamt wird das neue Parlamentsquartier östlich des Reichstags mit etwa 53.000 Quadratmeter Hauptnutzfläche rund 2000 Räume aufnehmen, das sind zwei Drittel der erforderlichen Abgeordnetenbüros, außerdem Fraktionsstäbe und Sitzungsräume, Räume für den Vizepräsidenten, Verfügungsräume für den Bundesrat und die Bundesregierung, zudem Büros für die Parlamentsdienste, das Pressezentrum des Deutschen Bundestages, Mediendienste und zwei Sitzungssäle für Untersuchungsausschüsse.
In den Gesamtkosten für den Parlaments- und Regierungsumzug von 20 Milliarden Mark fallen 900 Millionen für die neue Dorotheenstadt ab. Nach Planungen der Bundesbaugesellschaft Berlin sollen die Dorotheenblöcke am 31. Dezember 1999 fertiggestellt sein. Die Kurfürstin würde es trösten: Auch ein Frisör, eine Bank, sowie diverse Läden sind entlang der Wilhelmstraße vorgesehen...
Das BauNetz ermöglicht Ihnen einen Überblick über die Projekte der Bundesbaugesellschaft. Wir zeigen Ihnen – farblich gegliedert – die Planungsbereiche der einzelnen Architekten.
Orange: De Architekten Cie, Rot: von Gerkan, Marg und Partner, Türkis: Schweger und Partner, Hellblau: Thomas van den Valentyn, Dunkelblau: Busmann und Haberer.

Weitere Meldungen zum Baugeschehen im Berliner Spreebogen finden Sie in der News-Datenbank unter dem Suchbegriff „Spreebogen“.


Zu den Baunetz Architekt*innen:

SAA SCHWEGER ARCHITEKTEN
gmp · Architekten von Gerkan, Marg und Partner
VAN DEN VALENTYN ARCHITEKTUR


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