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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Richtfest_fuer_FH-Gebaeude_von_Auer_Weber_2523411.html

18.04.2012

Hot Spot Bielefeld

Richtfest für FH-Gebäude von Auer+Weber


Bielefeld – für Manche besser bekannt als die Stadt, die es nicht gibt – macht sich „fit für die Zukunft“ – so steht es jedenfalls auf der Webseite des neuen Campus Bielefeld. Gestern wurde in der Ostwestfalen-Metropole das Richtfest für den Neubau der Fachhochschule gefeiert – entworfen und geplant von Büro Auer+Weber+Assoziierte. Die Stuttgarter Architekten hatten sich mit ihrem Entwurf 2009 im zweistufigen Wettbewerb gegen die Hamburger Architekten gmp durchgesetzt (siehe BauNetz-Meldung zum Wettbewerbsentscheid vom 19. März 2009).

Die neue Fachhochschule positioniert sich im Hochschulcampus Nord an der Südseite mit dem Gellershagener Bachtal, sie soll Auftakt und Empfang des neuen Entwicklungsgebietes sein. Auf dem 14 Hektar großen Entwicklungsgelände „Lange Lage“ in direkter Nachbarschaft zur Universität sollen sich die Bauten der Fachhochschule Bielefeld an einem Standort konzentrieren. „Der im städtebaulichen Konzept formulierte räumliche Dialog zur bestehenden Universität wird durch die klare bauliche und landschaftsräumliche Prägung des Entwurfskonzeptes unterstützt“, erläutern die Architekten. „Das städtebauliche Konzept der Raumfolge mit seinen „Hot spots“ wird als wesentliches Gestaltungs- und Funktionselement weiterentwickelt und mit der Ausformung der inneren Haupterschließung als Magistrale in das Gebäude hinein fortgesetzt.“

Der Neubau von Auer+Weber wird die bisher dezentral organisierten Fachbereiche Gestaltung, Ingenieurwissenschaften und Mathematik, Sozialwesen, Wirtschaft und Gesundheit sowie die zentralen Einrichtungen der Fachhochschule Bielefeld aufnehmen. Das Raumprogramm ist entsprechend der Nutzung heterogen: Büros, Besprechungs- und Konferenzräume, Seminar- und Übungsräume, Labore unterschiedlicher Kategorien, Werkstätten, Experimentierhallen, Hörsäle, Theaterlabor, Bibliothek, Cafeteria sowie Lager- und Archivräume, Rechenzentren und weitere Nebenräume sind in dem Gebäudekomplex angelegt.

Die Architekten haben den Baukörper in zwei Hauptelemente gegliedert: „Der durchgängige Sockel mit seiner umlaufend konstanten Traufhöhe passt sich in seiner inneren Struktur dem nach Süden abfallenden Gelände an. Daraus ergibt sich eine Konfiguration mit einem eingeschossigen, hohen Bereich im Norden und einem als Split-Level organisierten zweigeschossigen Bereich im Süden. Durch unterschiedliche Innenhöfe wird der Sockelkörper im Inneren gegliedert und zusätzlich belichtet.“ Auf dem Sockel liegen vier in der Höhe gestaffelte, zeilen- bzw. U-förmige Körper auf und greifen mit ihren Ausläufern in den südlichen Landschaftsraum ein.

Inhaltlich ist der Sockelbereich als kommunikative Plattform weitgehend den zentralen Einrichtungen wie Cafeteria, Hörsälen, Audimax, Konferenzbereich und Bibliothek vorbehalten. Das Konzept der Raumfolge mit ihren „Hot-spots“ wird auch als Erschließungskonzept des Gebäudes genutzt und in diesem fortgesetzt. Vom zentralen Campusplatz kommend betritt man eine mehrgeschossige Halle als großzügiges Entrée, aus der sich die Magistrale als Haupterschließungsachse weiterentwickelt.

Um eine homogene Gesamterscheinung zu erzeugen, haben die Architekten die Fassade als abstraktes Muster entwickelt. Durch einen freien Wechsel von transparenten und opaken, farbigen Fassadenelementen, die in ein übergreifendes Netz aus vorgelagerten Aluminiumlisenen im Ausbauraster von 1,35 m integriert sind, verschwinden die dahinter liegenden Nutzungen optisch. Die farbige Gestaltung der opaken Flächen entstand in Zusammenarbeit mit dem Wiener Künstler Josef Schwaiger.

Die Baukosten werden mit 154 Millionen Euro angegeben, 2013 soll die neue Fachhochschule eingeweiht werden. Ein Jahr später wird Bielefeld übrigens sein 800-jähriges Jubiläum feiern – mit dem selbstironischen Motto „Das gibt’s doch gar nicht“.


Zum Thema:

www.campus-bielefeld.de


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Zu den Baunetz Architekt*innen:

Auer Weber


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