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08.02.2018

Klare Ordnung, bunte Smarties

Produktionsgebäude in Hamburg von aib


Ein kleiner Kopfbau zwischen Produktionshallen, Verwaltungsbauten und Hochregallagern: Ist unter solchen Vorzeichen eine markante architektonische Setzung möglich? Das Duisburger Büro aib hat es in Hamburg auf dem Fabrikgelände von Nestlé probiert – und das Ergebnis überzeugt durchaus. Der Zweck des Neubaus, man glaubt es kaum, ist das Dosieren von Zutaten für die Produktion von Smarties.

Anstatt sich angesichts dieser Nutzung zu einer spielerischen architektonischen Annäherung verführen zu lassen, orientieren sich die Architekten am Bestand. Neben eher gesichtslosen Bauten aus jüngeren Jahrzehnten befinden sich dort nämlich auch charaktervolle Hallen aus den Dreißigerjahren. Deren Ziegelfassaden werden zum Vorbild für die zweigeschossige Ergänzung, die auf dem Gelände im Osten von Hamburg prominent an einer Verkehrsachse positioniert ist.

Wesentlich für die Gestaltung ist, dass die Materialität der Umgebung nicht einfach nur wiederholt, sondern mit Blick auf die funktionalen Anforderungen interpretiert wird. Nur der Sockel ist nämlich aus roten Steinen, während beim oberen Gebäudeteil farbig angepasste Wellblechpaneele zum Einsatz kommen. Die Fenster sind dabei so gesetzt, dass trotz seines länglichen Formats die Vertikale des Volumens betont wird – das steigert in Kombination mit der klaren Ordnung die Präsenz. Über die innere Organisation des Gebäudes ist aus betrieblichen Gründen nichts bekannt, lediglich die mittig angeordnete Belieferung mit sogenannten Bigbags fand Erwähnung.

Übrigens, ganz ohne Referenz an das berühmte Produkt kommt der Hamburger Produktionsstandort des Weltkonzerns dann doch nicht aus. Auf der Fassade der bestehenden Halle, die nicht Teil des Auftrags war, sind einige der bunten Schokolinsen zu erkennen – auf den Fotos allerdings nur ganz diskret im Halbschatten. (sb)

Fotos: Piet Niemann


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