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09.05.2025
Ein Zelt für Manchester United
Pläne für Stadion von Foster + Partners
Profifußball gilt manchen ja inzwischen nur noch als kommerzieller Zirkus. Souverän also, dass sich einer der prominentesten Clubs der Welt nun ein zeltartiges neues Stadion bauen lassen möchte. Die Rede ist von Manchester United, ein Verein, der zwar derzeit abgeschlagen in der unteren Tabellenhälfte der Premier League zu finden ist – der aber unter tatkräftiger Mithilfe von Foster + Partners (London) zumindest in der Stadion-Rangliste bald wieder ganz oben stehen könnte.
Nicht nur der Club ist legendär, auch sein heutiger Spielort namens Old Trafford ist berühmt. Das Stadion liegt im Westen der Stadt und wurde seit seinem Bau Anfang des letzten Jahrhunderts schon unzählige Male an die jeweils aktuellen Bedürfnisse angepasst. Zuletzt benannte man unter anderem eine der Haupttribünen nach dem überaus erfolgreichen Langzeittrainer Alex Ferguson. Das Gebäude verfügt darüber hinaus schon heute über die größte Kapazität aller Club-Arenen in Großbritannien. Trotzdem hat Jim Ratcliffe, der einflussreiche Miteigentümer des Clubs, kürzlich Pläne für einen vollständigen Neubau entwickeln lassen. Diese sind Teil eines Masterplans, an dem Foster + Partners schon seit letztem Jahr arbeiten.
In seinen Grundzügen ähnelt das Vorhaben anderen Arena-Projekten aus jüngerer Zeit. Neben dem eigentlichen Stadion soll ein ganzer Stadtteil mit Wohnungen, Hotels, Büros und einer Vielzahl an Freizeitangeboten entstehen. Man wolle den Fans eine vollständig neue Erfahrung bieten, so Ratcliffe. Was, so dürften Zyniker*innen anmerken, wohl vor allem bedeuten dürfte, dass sie an Spieltagen gerne mehr Geld ausgeben können.
Egal, denn das Stadion, für das die Londoner Architekt*innen zunächst mal einige illustrative Bilder entwickeln sollten, wirkt tatsächlich spektakulär. Drei riesige „Zeltpfosten“ spannen eine Membran um den eigentlichen Stadionbau. Wer will, darf an das Olympia Stadion in München denken. Zwischen Vordach und Stadion-Körper wäre Platz für eine Vielzahl an Aktivitäten. Die Erschließungsbalkone sollen als Tribünen für diese Zone dienen, womit sich die übliche Geschlossenheit eines Stadions also umkehren würde. Die Kapazität soll sich außerdem auf knapp 100.000 Plätze erhöhen.
Ob und in welcher Form die Pläne tatsächlich umgesetzt werden, ist noch komplett offen. Grundidee des Vorhabens wäre, das neue Stadion direkt neben dem alten zu errichten und dieses währenddessen weiter zu betreiben. Heute befindet sich dort ein Güterterminal der Bahn, das sich verlegen ließe, um für diese Entwicklung Platz zu machen. Die Stadt steht offenbar hinter den Plänen, deren Investitionssumme laut Presseberichten derzeit bei mehr als zwei Milliarden Pfund liegen soll. (sb)
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