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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Plaene_fuer_Opernhaus_und_Kulturzentrum_in_Kristiansund_7680934.html

19.07.2021

C.F. Møller machen kleiner weiter

Pläne für Opernhaus und Kulturzentrum in Kristiansund


Ohne Frage sind C.F.Møller Architects (u.a. Kopenhagen, Oslo) mit ihren oft progressiven Projekten – wie etwa einem Kleinhochhaus aus Brettschichtholz nahe Stockholm – und insgesamt 300 Mitarbeiter*innen ein Büro von internationalem Rang. Doch wirkt es recht großspurig, wenn sie in einer Pressemitteilung von sich selbst schreiben, dass sie seit ihrer Gründung 1924 in Dänemark „wesentlich zur Entwicklung des Wohlfahrtsstaats in Skandinavien und dem Rest der Welt beigetragen“ hätten. Geradewegs zurückhaltend und aufs Lokale besonnen klingt dagegen die Mitteilung zu den aktualisierten Plänen des momentan entstehenden Opern- und Kulturbaus im norwegischen Kristiansund, die C.F. Møller in derselben Mitteilung veröffentlichen: Das weiß flirrende Gebäude, von dem man seit Wettbewerbsgewinn 2010 nicht mehr viel gehört hat, soll ein neuer urbaner Treffpunkt der Stadt werden, heißt es dort.
 
Für eine kleine Hafenstadt mit knapp 25.000 Einwohner*innen entspricht das Projekt von C.F. Møller Architects dann aber doch eher den großen Dimensionen: Auf 10.000 Quadratmetern Fläche sollen ein Opernhaus, ein Museum und ein zusätzliches Kulturzentrum zugleich entstehen. Dabei sollen die Bestände eines Gemeindezentrums (Folkets hus) aus den 1950er/1960er Jahren und einer einstigen Mittelschule aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg renoviert und durch das neue Volumen in einen ganzen Kulturkomplex integriert werden. Der horizontale Charakter des als Landmarke entworfenen Neubaus soll die verschiedenen Gebäudemassen miteinander verbinden, unter anderem, in dem sich das Opernhauses schrittweise vom Bühnenturm aus verkleinert. 

Kristiansund besitzt bereits eine Oper, deren Geschichte bis in die 1880er Jahre und ein durch den Fischfang reich gewordenes privates Stiftertum zurückreicht. Für den neuen Kulturkomplex ist der Bauherr die Stadt. Weiter östlich in Kristiansund gelegen, wird er zusätzlich zum Bühnensaal auch ein Museum, eine Bildungseinrichtung, eine Bibliothek, ein Restaurant und ein Café enthalten.

2010 setzten sich C.F. Møller Architects in der letzten Runde des Wettbewerbs mit dem Entwurf eines weiß umhüllten Bühnenhauses gegen Space Group (Oslo) und Brisac Gonzales (London) durch. Die jetzigen Pläne für den Kulturkomplex sehen anders aus: Die Fassade wirkt auf den neuen Visualisierungen durch eine nun gewellte und perforierte Metallumhüllung sogar noch etwas sphärischer als durch die einst geplanten Lamellen. 2010 war der Komplex mit einer Größe von 15.000 Quadratmetern sehr viel größer angelegt. Damals hieß es: Fertigstellung 2014; jetzt heißt es: Fertigstellung 2022. Wenn über die acht Jahre Verzögerung alle Beteiligten auch acht Jahre länger beschäftigt sind, dann macht sich das in der ökonomischen Wohlfahrt der Stadt Kristiansund, an deren Entwicklung sich C.F.Møller ja gemäß Pressetext beteiligt sehen, wohl tatsächlich bemerkbar. (sj)


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Zu den Baunetz Architekt*innen:

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