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15.09.2016

Rhythmus in Bristol

Nieto Sobejano sanieren Krankenhaus


Das Royal Infirmary Bristol ist eines der ältesten Universitätskrankenhäuser Großbritanniens. Seit seiner Eröffnung 1735 wurden die einzelnen Gebäude des Komplexes immer wieder umgebaut und erweitert, um den jeweiligen medizinischen Standards der Zeit zu entsprechen. Dabei wurden sie durch die Architekten auch ästhetisch immer wieder der Zeit angepasst.

Die jüngsten Modifikationen im Zuge einer grundlegenden Sanierung des Krankenhauses seit 2011 waren nicht alle „glücklich“, meinen Nieto Sobejano (Berlin/Madrid). Sie sehen die ursprüngliche Architektur des Gebäudekomplexes verfälscht. Das Büro, welches 2013 den Wettbewerb gewann, dem Queen's Building an der Upper Maudlin Street eine neue Hülle zu geben, sah daher davon ab, das Bild des Gebäudes radikal zu verändern. Die Architekten schlugen stattdessen vor, es mit den gleichen geometrischen Gesetzen zu transformieren, welche der Entstehung der existierenden Fassade zugrunde liegen. Mit dieser Idee konnten sich Nieto Sobejano gegen drei Künstler (Daniel Buren, Luke Jerram, Anthony Malinowski) und zwei andere Büros (Tham & Videgård Arkitekter, So-Il) durchsetzen.

Die letzte große Erweiterung des Krankenhauses in den Sechzigerjahren brachte eine brutalistische Architektursprache: Vorgefertigte Betonelemente in einem expressiven Rhythmus charakterisierten die Fassade an der Upper Maudlin Street. In den letzten Jahren war die Fassade in einem schlechten Zustand. Das Queen’s Building war zudem in der Bevölkerung unbeliebt, wurde einst zum hässlichsten Gebäude der Stadt gewählt.

Technische Probleme veranlassten den University Hospitals Bristol NHS Foundation Trust letztendlich, die Fassade zu erneuern, um sie längerfristig abzusichern. Die Probleme lösen die Architekten indem sie das existierende Grid an Betonelementen mit weißen Aluminiumprofilen umkleiden. Mit ihrem Konzept eines „Veil“ – eines Schleiers um das Gebäude – bekommt die ursprüngliche Fassade Tiefe. Zusätzliche Schichten, die geometrisch den gleichen Regeln folgen, schaffen neue öffentliche Räume zwischen dem Gebäude und der Straße. (df)



Fotos: Roland Halbe


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