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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Muellverwertungsanlage_und_PV-Kraftwerk_in_Zuchwil_von_Penzel_Valier_10164228.html

04.12.2025

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Schöner Verbrennen am Emmenspitz

Müllverwertungsanlage und PV-Kraftwerk in Zuchwil von Penzel Valier


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Die Kehrichtverwertungsanlage Emmenspitz in Zuchwil ist eine der größten Anlagen ihrer Art in der Schweiz. Seit 1976 wird hier mithilfe brennbarer Abfälle vornehmlich aus den Kantonen Solothurn und Bern Strom und Fernwärme produziert. Die jährlich anfallenden 221.000 Tonnen Müll waren für die in die Jahre gekommene Technik nicht mehr ausfallsicher zu bewältigen. Im Studienauftrag für einen Ersatzneubau, den die Betreiberin Kenova AG (ehemals Kebag, jedoch aufgrund Verwechslungsgefahr mit dem türkischen Exportschlager 2024 umbenannt) 2016 auslobte, konnten sich Penzel Valier (Zürich) durchsetzen. In diesem Jahr hat die Anlage namens Kebag Enova den Betrieb aufgenommen, die komplette Fertigstellung ist für 2028 geplant. 

Da die Abläufe der KVA bis zur Inbetriebnahme des Neubaus sichergestellt werden mussten, unterlag die Baustelle räumlich wie zeitlich beengten Umständen. Umso beeindruckender ist das Ergebnis: Selbstbewusst und aufgeräumt zeigt sich das neue Kraftwerk, das sich strukturell aus einem skulpturalen Betonsockel und einem daraufgestellten Kubus zusammensetzt. Letzterer beherbergt das eigentliche Prozessgebäude. Es hebt sich durch seine leichte PV-Hülle vom massiven Sockelbau aus Ortbeton mit Natursteineinlagen ab. Die Zweiteilung wird mit einem durchlaufenden Fensterband, das zusätzlich Einblicke in die Produktionsabläufe der imposanten Maschinenhalle ermöglicht, noch weiter betont.

Südwestlich der Stahlhalle schließt sich der Schornstein an, der dem Betonsockel zu entwachsen scheint und sich 80 Meter in die Höhe reckt. An der Spitze des Betonschaftes befindet sich ein Aussichtsraum, der dem Infrastrukturbauwerk einen besonderen und unerwarteten Abschluss verleiht. Neben den gigantischen Technikräumen für unter anderem Feuerung, Rauchgasreinigung, thermisches System und die Dampfturbine sind auch neue Büros für die Verwaltung entstanden. Alle Funktionen wurden in der markanten, 44.000 Quadratmeter Geschossfläche fassenden Großform untergebracht, die mit einem Budget von umgerechnet 528 Millionen Euro an der Mündung der Emme in die Aare entstand. (kms)

Fotos: Bruno Augsburger, Josse Freund


Zum Thema:

Die Umstände des Vorhabens sowie der Baustellenfortschritt sind auf der Webseite der Kenova dokumentiert.


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

2

Arcseyler | 05.12.2025 12:13 Uhr

.de

Industrie als Skulptur, entweder als plastische Gesamtform, oder als teiliges Gefüge, vielleicht bunt, wie das Centre Pompidou. Gibt es größeres.

1

Sieben | 04.12.2025 18:18 Uhr

PV-Elemente

Mir gefällt sehr gut, wie hier die PV-Elemente in die Gestaltung integriert sind. - Ansonsten sieht man oft, dass PV-Elemente draufgesetzt oder drangehängt sind.

 
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