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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Mixed-Use_in_Breda_von_Powerhouse_Company_und_Shift_10042522.html

17.09.2025

Dreiklang aus Bauschutt

Mixed-Use in Breda von Powerhouse Company und Shift


Breda ist eine Stadt im Süden der Niederlande, unweit der Grenze zu Belgien und mit rund 190.000 Einwohner*innen. Wie in so vielen anderen Städten der Niederlande sind auch in Breda in den letzten Jahren die alten Bahngelände rings um den Hauptbahnhof großflächig transformiert worden. Nun erklang der dreistimmige Schlussakkord für die Umwandlung. Nach einem gemeinsamen Entwurf der beiden Architekturbüros Powerhouse Company (Rotterdam) und Shift architecture + urbanism (beide Rotterdam) sind drei offene Gebäudeblöcke auf jeweils L-förmigem Grundriss entstanden. Mit ihren verschiedenfarbigen Backsteinfassaden sind sie als einzelne Gebäude, aber auch als Ensemble wahrnehmbar und markieren die nordwestliche Ecke des ehemaligen Bahngeländes. 

Städtebaulich sind die drei Gebäude so positioniert, dass sie – jeweils im gleichen Winkel – ihre spitzen, geschlossenen Ecken zur Bahnlinie drehen und ihre offenen Ecken zur Stadt, die allerdings erst hinter einer breiten Straße im Norden beginnt. So bleiben die drei Häuser auf ihrem Grundstück entlang der Bahntrasse für sich und bilden ihre eigene Einheit. Dass die Architekt*innen sie als „Bahnsteige“ A, B und C bezeichnen, scheint da angebracht.

Jedes der drei Häuser hat eine eigene Farbpalette bekommen, die sowohl die verschiedenen Backsteinfassaden bestimmt als auch die Inneneinrichtung der großen Foyers, die gemeinsam mit dem Büro Dutch Invertuals (Eindhoven) gestaltet wurden. Diese Foyers haben große, vertikale Glasfenster zur Straße und markieren so die Eingänge zu den drei Gebäuden: In Bahnsteig A liegt das Hotel mit einem Bistro und einem Restaurant sowie einem Konferenzzentrum. In Bahnsteig B und C befinden sich 15.700 Quadratmeter Bürofläche sowie 168 Wohnungen. Die Foyers sind hier Zugang für Bewohner*innen wie für die Büroangestellten. Sie wurden entsprechend als „urbane Wohnzimmer“ gestaltet, schreiben die Architekturbüros. Zwischen den Gebäuden führen breite Freitreppen hinauf zu einem erhöhten Garten als öffentliche Grünfläche auf dem Niveau der Bahntrasse.

In den Fassaden kommen ausschließlich rezyklierte Backsteinstreifen zum Einsatz. Diese stammen von einem niederländischen Hersteller, der Backsteine aus dem Bauschutt rettet und in schmale Streifen schneidet. In den Fassaden in Breda sind diese Streifen sowohl mit ihrer glatten Außenseite, als auch mit ihren sägerauen Seiten zu sehen, was an den Fassaden unterschiedliche Reflektionen und Texturen entstehen lässt. Insgesamt, so schreiben es die Büros, seien damit rund 385.000 Tonnen an Bauschutt wiederverwendet worden. (fh)

Fotos: Sebastian van Damme, Pim Top, Ronald Smits


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