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06.09.2022

Mahlzeit im Wolfbusch

Mensa in Stuttgart von walter huber architekten


Ganztägige Schulangebote sollen sowohl für mehr Bildungs- und Chancengerechtigkeit als auch für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf sorgen. Die Wolfbuschschule im Stuttgarter Bezirk Weilimdorf wird seit September 2015 als Ganztagsschule in Wahlform geführt – was bedeutet, dass die Eltern entscheiden können, ob das Kind am Ganztagesbetrieb teilnimmt oder nicht. Im Rahmen des Ausbauprogramms des Angebots in der Landeshauptstadt wurde der Bildungskomplex vergangenes Jahr um eine neue Mensa für rund 5,6 Millionen Euro erweitert.

Den Auftrag für den 658 Quadratmeter umfassenden Neubau erteilte die Stadt dem ortsansässigen Büro walter huber architekten. Die Mensa ergänzt das Ensemble, bestehend aus einem 30 Jahre alten, rechteckigen Erweiterungsbau, einer 1998 errichteten Turnhalle und einem denkmalgeschützten, L-förmigen Altbau aus dem Jahr 1933. Letzterer gilt als „Modellschule des NS-Schulsystems“ und wurde durch den Architekten, NSDAP-Stadtrat sowie Landesleiter der Reichskammer der Bildenden Künste Württemberg Ernst Schwaderer erbaut.

Zeitweise als „Gauküche“, (Kriegs-)Lazarett und Notfallkrankenhaus genutzt, wurden in dem Komplex bis vor kurzem noch über 500 Grundschüler*innen und Werkrealschüler*innen unterrichtet. Aufgrund niedriger Anmeldezahlen kamen jedoch ab dem Schuljahr 2016/2017 keine Werkrealschulen-Eingangsklassen mehr zustande, weshalb die Wolfbuschschule mittlerweile eine reine Grundschule ist.

Trotz der dadurch freiwerdenden Flächen entschloss man sich dazu, die Räumlichkeiten der Mensa in einem Neubau und nicht in den Bestandsbauten unterzubringen. Die baulichen Strukturen, Raumbelegungen und Raumzuschnitte seien ungeeignet und deren Nutzung unwirtschaftlich, heißt es im Beschluss des Gemeinderats. Diese sollen stattdessen weiter an die Bedürfnisse der Ganztagesschule angepasst werden.

Die Architekt*innen realisierten in unmittelbarer Nähe zum Erweiterungsbau von 1992 einen Baukörper mit nahezu quadratischem Grundriss, der sich nach Norden hin mit einer großflächigen Glasfront öffnet und ein weit auskragendes Vordach ausbildet. Zwischen den beiden Gebäuden schafft ein überdachter Weg mit seitlichem Windschutz einen witterungsgeschützten Übergang zur Mensa.

Wie bereits bei der Schulerweiterung in Darmstadt setzte das Stuttgarter Büro beim Neubau überwiegend auf das Material Holz. Küche, WCs und Technikräume sind jedoch in Beton ausgeführt. Der Speisesaal ist als stützenloser Raum konzipiert. Ein eingestelltes „Möbel“ dient sowohl der Geschirrrückgabe als auch der Trennung „in einen ruhigeren Ess- und einen lauteren Speiseausgabenbereich“ – so die Theorie. (tp)

Fotos:
Zooey Braun


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