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10.09.2025

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Mehrfamilienhaus in Zürich von Mathis Kamplade Architekten


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Ersatzbauten gehören für Schweizer Wohnungsbaugenossenschaften zum Tagesgeschäft. Grundstücke lassen sich dadurch besser ausnutzen, Unterhaltskosten senken und Energieaufwände heutzutage auf praktisch null senken. Wenn zudem der Bestand kaum Qualitäten aufweist, kann die Gesamtbilanz trotz des gestiegenen Bewusstseins bezüglich konstruktiver Ressourcen für einen Abriss sprechen. Genau dies war in Zürich-Altstetten der Fall, wo die Baugenossenschaft Halde Zürich über zwei Siedlungshäuser aus den späten 1940ern verfügte. Seit vergangenem Jahr stehen dort nun zwei kompakte Fünfgeschosser. Nach einem Wettbewerbsentscheid  übernahmen Mathis Kamplade Architekten (Zürich) die Planung.

Anstelle von 15 Wohnungen entstanden am Kelchweg 32 Einheiten. Die beiden Baukörper sind leicht verdreht zueinander angeordnet. Schräg gegenüberliegende Eckeingänge schaffen eine zurückversetzte Platzsituation. Von der Straße aus erreicht man diesen Vorplatz über einen gemeinsamen Weg. Im positiven Sinne trifft man sich hier, so dass über die beiden Häuser hinweg ein gewisses Zusammengehörigkeitsgefühl entstehen dürfte. Die Außenräume wurden von Maurus Schifferli (Bern) gestaltet.

Konstruktiv handelt es sich jeweils um einen Holzskelettbau, der auf einem Sockel aus Beton aufsitzt. Auch die Fassaden zeigen viel Holz, das allerdings kontrastierend in Weiß und Rot gestrichen ist. Im Eingangsbereich überwiegen Terrazzo und Beton. Auch die Treppenhauskerne bestehen aus Beton. In den Wohnungen ist wiederum das Holzskelett erfahrbar. Flächige Wandelemente erhielten eine Tapezierung, die Decken sind ebenfalls holzsichtig, und die Böden bestehen aus hellem Estrich. Die Haustechnik wurde auf ein Minimum reduziert, was hier Wärmepumpen mit Erdwärmesonden und Photovoltaikanlagen auf den begrünten Dächern bedeutet.

Der strukturellen Einfachheit stehen bemerkenswert komplexe Grundrisse gegenüber. Zwar handelt es sich formal um 2,5- und 3,5-Zimmerwohnungen à 65 beziehungsweise 82 Quadratmeter. Dank beweglicher Wände lassen sich diese aber auch in kompakte 3- und 4-Raumwohnungen verwandeln. Je nach Lebenssituation können die Bewohner*innen dadurch zwischen Loft-Feeling und effizienter Nutzenmaximierung variieren. Die Vorgaben der kantonalen Wohnbauförderung ließen sich dabei voll einhalten. (sb)

Fotos: Seraina Wirz


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

10

mawa | 15.09.2025 22:07 Uhr

Waschküche

Ich habe mehrere Jahre meines Lebens in sehr unterschiedlichen Immobilien mit Gemeinschaftswaschräumen verbracht und da sah es nie so aus, dass man es nicht hätte vorzeigen können. Viel natürliches Licht ist in Räumen, in denen mit Textilien umgegangen wird, immer von Vorteil.

9

besser mit | 15.09.2025 11:28 Uhr

persil

@8:
"begegnung". .... es ist ja kein waschsalon mit kaffeemaschine.
Es geht auch nicht etwas zu "verstecken", es geht darum den bereich (oder die einsichtigkeit) so zu gestalten dass es nicht aussieht wie normalerweise die "sitzbänke" in eingangsbereichen bei den briefkästen, auf denen dann der müll, verlorene gegenstände und die ganzen werbeblättchen und umsonst-zeitungen kistenweise rumliegen.
oder würden sie bei sich zuhause den "hauswirtschaftsraum" mit einer glastüre zum eingang versehen?

8

... | 13.09.2025 09:03 Uhr

@7:

das ist in meinen augen keine frage "architektonischer ehrlichkeit", die ja eher baukonstruktiven aspekten und deren wahrnehmung gilt.

warum aber sollte man einen raum, in dem sich die bewohner*innen des hauses begegnen oder zusammenkommen, verstecken und nicht sichtbar dort anordnen, wo diese begegnung buchstäblich naheliegt?

7

besser mit | 12.09.2025 09:17 Uhr

persil

@6:
aber muss man es am eingang zelebrieren?
manche räume darf man trotz "architektonischer ehrlichkeit" auch mal etwas verstecken....

6

wer hat angst vorm | 11.09.2025 22:43 Uhr

hausbewohner?

ja, so ist das in wohngebäuden. da wird dann irgendwann gewohnt und es sieht anders aus als auf der architekturzeichnung. da nun aber hinter dem fenster kein schwein geschlachtet, sondern lediglich schmutzige wäsche gewaschen wird, ist es in meinen augen schon auch ausdruck einer gewissen berufsbedingten zwanghaftigkeit, nach milchglas zu schreien. man muss auch mal loslassen können...

5

besser mit | 11.09.2025 11:37 Uhr

persil

@4:
kennen sie das schweizer system der "waschzeiten"?
dann wüssten sie, wie es in solchen häusern aussieht...

4

... | 11.09.2025 10:55 Uhr

...

"und im eingangsbereuich hätte ich mir bei den waschmaschinen milchglas gegönnt, das sieht genau einen tag nach einzug NICHT mehr so aus"

bitte nicht sofort von sich auf andere schliessen...

3

auch ein | 11.09.2025 09:28 Uhr

architekt

bild 11 zeigt irgendwie alles:
innen wie ein altersheim, holzdecken, schiebetüren raumtrenner, drehflügeltüren, nichts grosszügiges.
und der blick auf die extrem verbastelten erker aus allem was die mode grade so hergibt an material und farbe.
und im eingangsbereuich hätte ich mir bei den waschmaschinen milchglas gegönnt, das sieht genau einen tag nach einzug NICHT mehr so aus

2

Mainzer | 10.09.2025 17:25 Uhr

einfach besser bauen

... gelungene Grundrisse, aber die Außenwirkung vergleichsweise banal bis nichts-sagend: Der Anstrich bleibt rätselhaft ...

1

Loboprince | 10.09.2025 15:46 Uhr

Wohnungsbau

Toll!, gut durchdachte Grundrisse, schöne Räume!

 
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